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Weikersheim
Die leidenschaftliche Liebe des Grafen zur Alchemie
Wolfgang II., Graf von Hohenlohe und Herr zu Langenburg
Foto: Robert Schuler | Wolfgang II., Graf von Hohenlohe und Herr zu Langenburg
Bearbeitet von Andreas Köster
 |  aktualisiert: 26.03.2022 02:25 Uhr

Der leidenschaftlichen Liebe zur Alchemie frönte ein Graf im 15. Jahrhundert in Schloss Weikersheim. Der folgende Text ist einer Pressemitteilung der  der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg entnommen:

Am 28. März jährt sich der Todestag von Wolfgang II., Graf von Hohenlohe und Herr zu Langenburg. Der passionierte Kunstliebhaber und Wissenschaftler starb 1610 im Alter von 63 Jahren. Der Graf war eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Als Adliger nutzte er die Möglichkeiten seiner Zeit, um sich eine umfassende Bildung anzueignen. Wolfgang II. studierte nicht nur an der Tübinger Universität, sondern reiste für einen mehrjährigen Studienaufenthalt auch nach Paris. Nach dem Tod seines Vaters Ludwig Casimir 1568 erhielt er die Herrschaft über Hohenlohe-Weikersheim. Hier bot sich ihm die Gelegenheit, seinen Interessen in Kunst und Wissenschaft ungestört nachzugehen.

Die Alchemie, eine frühe Form der Naturwissenschaft, war die große Leidenschaft des wissenshungrigen Grafen. Der Landesherr war auf der Suche nach einem Rezept, um künstlich Gold herzustellen. Wolfgang II. ging dabei äußerst besonnen vor: Manche Herrscher liebäugelten zu sehr mit der Alchemie und träumten, einen schnellen Weg zu unermesslichem Reichtum zu finden – dabei fielen sie oft genug auf Betrüger herein. Der Graf von Hohenlohe-Weikersheim ging da eher bedacht ans Werk: Er hoffte zwar, den Umbau seiner Residenz in ein prächtiges Renaissanceschloss mit seinen Experimenten zu finanzieren. Vor allem war die Alchemie für ihn aber eine Herzenssache. Graf Wolfgang II. interessierten insbesondere chemische Analysen, mit denen er etwa Bodenschätze seiner Grafschaft bestimmen konnte.

Alchemie in Schloss und Garten

Auch wenn sein imposantes Labor in einem Anbau am Schloss nicht erhalten geblieben ist – über die alchemistischen Experimente des Grafen ist noch sehr viel bekannt. Akribische Notizen und detaillierte Rechnungen geben einen Einblick in die Leidenschaft des Grafen.

Blick in die Ausstellungsräume in Schloss Weikersheim.
Foto: Monika Menth | Blick in die Ausstellungsräume in Schloss Weikersheim.

An der Stelle des Laboratoriums befindet sich heute der Alchemie- und Hexengarten. Jeden Sommer wachsen hier Pflanzen, die mit Aberglauben und Zauberei verbunden sind. In der Dauerausstellung „Alchemie in Weikersheim“ in der ehemaligen Schlossküche wird die Leidenschaft des Grafen greifbar. Viele authentische Details machen die Welt des Alchemisten wieder lebendig.

Themenjahr "Liebe, Lust, Leidenschaft"

Die Liebe und ihre Facetten im Wandel der Zeit erkunden Besucherinnen und Besucher im neuen Themenjahr 2022 „Liebe, Lust, Leidenschaft. Leben in Schlössern und Klöstern“ der Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg: In 14 Monumenten geht es auf eine Zeitreise voller Schönheit und manchmal auch Frivolität - von der Liebe jenseits der Ehe über intime Religiosität und leidenschaftliche Gottesliebe bis zur Sammelleidenschaft, die sich in Wunderkammern, Naturalienkabinetten und Gärten mit ihren exotischen Pflanzen widerspiegelt.

Öffnungszeiten: Schloss: bis 31. März Dienstag bis Sonntag und Feiertage, 10 bis 17 Uhr, ab 1. April bis 31. Oktober jeweils 10 bis 18 Uhr. Schlossgarten: bis 31. März dienstags bis sonntags und Feiertage 10 bis 17 Uhr, vom 1. April bis 31. Oktober jeweils von 9 bis 18 Uhr.

 
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