Vieles sollte neu sein in diesem Jahr bei der Faschingsgilde Helau Krakau. Ein neuer Sitzungspräsident wurde gewählt und auch sein Stellvertreter. Ein neues Prinzenpaar mit Thorsten I. und Prinzessin Verena I. war schnell gefunden. Neue und vor allem junge Akteure auf der Bühne zeigen: Der Verein, der sich um das Brauchtum und den Humor in der Marktgemeinde kümmert, ist bereit für die Zukunft. Und dann das! Wer den Elferrat auf der Bühne des Pfarrheims sitzen sah, traute seinen Augen kaum. Da saß doch tatsächlich Ehrensitzungspräsident Norbert Nöth auf dem Platz des Sitzungspräsidenten... und daneben Stefan Seubert, der aktuelle Stellvertreter. Die Erklärung folgte auf dem Fuße. Der amtierende Sitzungspräsident Michael Kiesel war so schwer erkrankt, dass er nicht teilnehmen konnte. Sein Stellvertreter machte seine Sache allerdings sehr gut. Und wo es nicht weiter ging, weil er selbst auf die Bühne musste, da sprang Norbert Nöth gerne ein. Der Verein ist ihm halt immer noch wichtig.
Im Saal gab es ebenfalls eine Neuerung: Die vorher im Foyer untergebrachte Bar war in den Saal gewandert und neu gestaltet und so konnte man sich nach der Sitzung hier noch über das runde und abwechslungsreiche Programm unterhalten oder zu den Klängen von „Bruno & Friends“ auf der Bühne tanzen.
Zu Beginn grüßte Zugmarschallin Melanie Rülicke das närrische Volk mit der ihr eigenen Art, auch das eine Neuerung, die beim Publikum ankam. Sie bereitete das Feld für den Einzug des Prinzenpaares Thorsten I. und ihre Lieblichkeit Verena I., die nicht Hand in Hand einmarschierten, sondern zusammen mit der Blauen Garde aus verschiedenen Ecken des Saales aufeinander zuliefen und sich erst kurz vor der Bühne vereinten. Bereits hier merkte man, der Abend wird gelingen, so viel Improvisation wird nicht nötig sein. Es läuft alles wie geplant.
Die Jugendgarde hatte mit ihrem ansehnlichen Tanz das Publikum gleich im Griff und auch die Blaue Garde mit ihrem neuen Tanz begeisterte selbst den Protokoller Herbert Kiesel, der immer noch auf der Suche nach einer Heidschnucke ist. Schließlich kommt die Prinzessin Verena I. aus Soltau und das liegt halt nun mal in der Lüneburger Heide.
Den Lebensort der Prinzessin hatten auch die Höchberger Lausbuben Manuel und Dominik Münch in ihren Auftritt eingearbeitet. Obwohl noch jung an Jahren traten sie doch schon wiederholt auf der Bühne auf, wieder bestens einstudiert von ihrem Opa Ernst Härtel. Der konnte auch seinen Schwiegersohn Markus Münch auf der Bühne erleben, der von seiner Silberhochzeit berichtete, und später mit seinen Mitstreitern von den Pfarrhofsängern für Stimmung sorgte. Sie hatten die Lokalpolitik zu ihrem Thema gemacht und wussten natürlich alles besser.
Lokal ging es auch bei Martin Hupp und Stefan Seubert zu. Sie legten manchen Finger in die Wunden und als Martin Hupp fragte was denn da im Wallweg geplant sei, sagte Stefan es handle sich um eine Kulturscheune. „Unsere Kultscheu ist die kleine Schwester der Elphi“ in Anspielung auf die Hamburger Elphilhamonie, die in diesem Jahr endlich fertiggestellt wurde. Selbiges hofft man auch von der Höchberger Bausache. Wolfgang Knorr und Lissi Bauer sind aus Höchbergs Fasching nicht wegzudenken und ihre Nummern bewiesen jede für sich, welch großes Potenzial in ihnen steckt.
Überraschung des Abends war aber Anna Thiele. Erstmals vor großem Publikum berichtete sie von den anstrengen Monaten der Pubertät und wie „ätzend“ die ganze Umwelt zu ihr sein kann. Da hat die Gilde ein Juwel, das es die nächsten Jahre zu pflegen gilt. Überhaupt die Jugend: Sie ist das Plus der Gilde, denn so viele junge Gesichter hatte man beim Jugendfinale auf der Bühne noch nicht gesehen.
Traditionell beschlossen das Männerballett mit seinem Wikingertanz sowie die Kultfiguren Vroni (Wiltrud Wilhelm) und Schorsch (Bernd Wilhelm) das Programm, das absolut sehenswert ist.
Die Mitwirkenden
Jugendgarde: Jugendmarsch; Blaue Garde: Gardetanz; Rote Garde: Gardetanz; Purzelgarde: Schautanz „Hurra die Schule brennt“; Kleines Tanzmariechen: Julia Lochner: Tanzmariechen: Jana Hochstein; Junioren Schautanz: „Unter dem Meer“; Krackentanzgrüpple: Schautanz „Evolution“; Gaudiexpress: Gartenzwerge; Ü-15-Garde: Schautanz „Madagaskar“; Männerballett: „Wikinger“.
Zugmarschallin Melanie Rülicke: Begrüßung; Herbert Kiesel: Der Protokoller; Manuel und Dominik Münch: Die Höchberger Lausbuben; Markus Münch: Der Silberhochzeiter; Wolfgang Knorr: Mein schönster Tag; Matthias Lotz: Der neue Krackenpfarrer; Michael Kiesel: Der Dorfbüttel; Pfarrhofsänger: Besserwisser; Lissi Bauer: Die Wunderheilung; Martin Hupp und Stefan Seubert: Am Stammtisch; Wiltrud und Bernd Wilhelm: Vroni und Schorsch; Anna Thiele: Pubertät.
Weitere Termine: 28. Januar: 2. Prunksitzung; 3. Februar: 3. Prunksitzung; 5. Februar: Kinder- und Jugendsitzung; 10. Februar: Kappenabend; 11. Februar: 4. Prunksitzung; 18. Februar: 5. Prunksitzung; 23. Februar: Weibersitzung.