Wie seit einigen Jahren schon stellt die Winzergemeinschaft Franken an diese Mittwoch, dem zweiten Mittwoch im Monat, um 12 Uhr ihre ersten jungen Weine des neuen Jahrgangs vor. Ab 12 Uhr können die „jungen frank'n“ als Müller-Thurgau, Rotling und Rotwein am Vierröhrenbrunnen kostenlos probiert werden.
Die GWF schlägt damit einer alten Tradition aus Frankreich ein Schnippchen, dem Beaujolais Primeur, der traditionell erst in der Nacht zum Donnerstag auf den Markt kommt. Die Geschichte des Primeur kennt Sylvaine Zürn bestens. Die Weinfachberaterin im Trabold Frischemarkt an der Randersackerer Straße kommt schließlich aus Paris. Vor 60 Jahren erstritten sich die Winzer des Beaujolais das Recht, noch im Jahr der Ernte den ersten Jungwein auf den Markt bringen zu dürfen.
In Frankreich, so erzählt Zürn, ist das heute noch ein Ereignis, wenn um Mitternacht die ersten Flaschen des roten Jungweins geöffnet werden und alles ruft „Hurra, il est la!“. Seinen großen Boom erlebte der Primeur in Deutschland in den 70er Jahren, doch mit dem Erfolg kam auch viel Mittelmäßiges über die Grenze. Als Weinexpertin weiß Sylvaine Zürn natürlich, was gut ist. So führt sie Weine vom bekannten Weingut Georges Duboeuf, dem „Papst des Beaujolais“.
Zum leichten Roten empfiehlt sie einen jungen Frischkäse wie den Delice de Bourgogne. Den ersten Wein dieses Jahres in Franken haben übrigens heuer die Randersackerer Winzer Alfred und Holger Schmachtenberger abgefüllt, einen Rotling „Alfredo“, und das vor schon rund vier Wochen. Foto: Herbert Kriener
Anregungen für „Boulevard Würzburg“ nimmt Autor Herbert Kriener gerne entgegen: herbert.kriener@mainpost.de