Optimistisch blickt Zells Bürgermeisterin Anita Feuerbach (CSU) trotz großer Herausforderungen in die Zukunft. Beim Neujahrsempfang in der Aula der Grundschule rief sie zum Zusammenhalt der Menschen auf. Die Bürger hätten es selbst in der Hand, die Gesellschaft zusammenzuhalten. Angesichts der Terroranschläge in Würzburg, Ansbach und Berlin wünschten sich viele mehr Sicherheit und Stärke im Kampf gegen die IS-Schergen.

Großes Anliegen der Gemeinde ist laut der Bürgermeisterin die begonnene Fortentwicklung fortzusetzen und weiterhin für gute infrastrukturelle Einrichtungen in ausreichender Größe zu sorgen. Vor diesem Hintergrund habe der Gemeinderat beschlossen, den Neubau des katholischen Kindergartens St. Laurentius mit drei Millionen Euro zu fördern. Um ausreichend Räume für die Grundschule und Mittagsbetreuung zu haben, sei auch ein Anbau an der Schule beschlossen worden. Zudem habe sich das Gremium damit befasst, wie die Zeller Freiwillige Feuerwehr gut für die Zukunft aufgestellt werden könne.

Sanierungsgebiet

Für das Ortsoberhaupt war die städtebauliche Untersuchung im Bereich zwischen Pfaffsmühle und Schützenhaus im vergangenen Jahr ein „spannendes Thema“. Nach ihren Angaben soll es Fördermittel für private Sanierung auch für dieses zweite Sanierungsgebiet geben. Ebenso eine kostenlose Beratung für die Bürger. Bereits vor Abschluss der Untersuchung habe man die „Neue Mitte Zell“ rund um die Fahrmannstraße und den Rathausplatz als wichtig und förderwürdig anerkannt, erläuterte sie. Seit letztem Sommer wird der Platz neu umgestaltet. Feuerbach: „Ich freue mich auf die Einweihung im Frühjahr und lade Sie bereits jetzt dazu ein.“

In Zukunft soll noch mehr geschehen, kündigte die Bürgermeisterin an. Die Fläche hinter dem Maxl-Bäck soll ebenfalls neu gestaltet werden. Um den Main besser erlebbar zu machen und die Freizeitmöglichkeiten auf den Wiesen hinter dem Rathaus zu erweitern, habe ein Planungsbüro den Bereich zwischen Schützenhaus und Altort untersucht und ein Gesamtkonzept erstellt.

In ihrer Ansprache prangerte Feuerbach die Verrohung der Gesellschaft an. Es dürfe nicht sein, dass immer mehr Leute darauf vertrauten, dass weniger Menschen für die Gesellschaft mehr täten. Ganz im Gegenteil: „Wir müssen alle bereit sein, daran mitzuwirken“, forderte Feuerbach. Denn die perfekteste Verwaltung werde nicht ermöglichen, was die einzelnen Bürger fertigbrächten – nämlich aus dem „Ich“ ein „Wir“ entstehen zu lassen.

Zwei Jubiläen

Heuer werden zwei Jubiläen in Zell gefeiert. Beide Ereignisse hätten die Gemeinde und ihre Bürger vorangebracht und dafür gesorgt, dass „vielen einzelnen Menschen Gutes widerfahren ist“, so Feuerbach.

Es geht um die Gründung der Firma Koenig & Bauer vor 200 Jahren und das Wirken ihrer Verantwortlichen und die Gründung des Zeller Kindergartens vor 150 Jahren. Die war von Fanny Koenig vorangetrieben worden. Gemeinsam mit Pfarrer Johann Baptist Kestler gründete sie die Kinderbewahranstalt, die im Juni 1866 zunächst als „Privatanstalt“ eröffnete. Die Bemühungen der beiden sozial denkenden Initiatoren standen unter dem Eindruck einer zunehmenden Verwahrlosung der kleinen Kinder.

Beim Empfang ehrte die Bürgermeisterin zahlreiche Zeller Bürger unter anderem für ihr bürgerschaftliches Engagement und sportliche Leistungen. Für die musikalische Umrahmung sorgte der Musik- und Gesangsverein Zell unter der Leitung von Elmar Herrmann.