
Aufmerksam lauschten die rund achtzig Besucher im TSV-Sportheim den Ausführungen von Bürgermeisterin Birgit Börger. Waren sie doch gekommen, um den finanziellen Stand der Gemeinde zu erfahren und auch zu hören, was die Gemeinde in Zukunft an Maßnahmen beabsichtigt.
Zum Verwaltungshaushalt: Die Einnahmen der Grundsteuer A betragen 62 851 Euro, die aus der Grundsteuer B, also für bebaute Grundstücke, 81 701 Euro. Der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer für die Gemeinde Prosselsheim betrug 696 492 Euro. Das sind 37 895 Euro mehr als 2017. Einnahmen aus der Gewerbesteuer beliefen sich auf 80 570 Euro. Das sind 100 511 Euro weniger als 2017. Die Einnahmen aus der Hundesteuer betragen 3660 Euro, die Einkommensteuerersatzleistungen 51 905 Euro. Der Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer beträgt 7328 Euro, der an der Grunderwerbssteuer 4514 Euro.
Eine weitere große Einnahmequelle der Gemeinde sei die Schlüsselzuweisung des Staates, die als Finanzausgleich an ärmere Kommunen gehe. Sie betrug für Prosselsheim 347 572 Euro.
Die Gebühren für die Abwasserbeseitigung steigen
Einnahmen voraussichtlich 170.528 Euro, Ausgaben 183.807 Euro. Um das Defizit von minus 13.279 Euro auszugleichen, werden die Gebühren ab 2019 erhöht. Die Kanalgebühren steigen von 2,53 Euro pro Kubikmeter auf 2,96 Euro pro Kubikmeter für Schmutzwasser. Die Niederschlagsgebühr wird von 0,28 Euro pro Kubikmeter auf 0,31 Euro pro Kubikmeter erhöht.
Die Einnahmen aus der Wasserversorgung betragen 88 197 Euro, die Ausgaben lagen bei 76 873 Euro. Der Überschuss im Jahr 2018 betrug somit 11 324 Euro. Die Wassergebühren werden deshalb rückwirkend zum 1. Januar von bisher 1,88 Euro pro Kubikmeter auf 1,83 Euro pro Kubikmeter gesenkt.
Die Ausgaben der Gewerbesteuerumlage liegen bei 27 414 Euro, die Kreisumlage an das Landratsamt Würzburg betragen 398 153 Euro, die Verwaltungsumlage an die Verwaltungsgemeinschaft Estenfeld beträgt 188 140 Euro. Das sind 158,50 Euro pro Einwohner.
Der finanzielle Aufwand für die Schulen liegt in Estenfeld bei 40 246 Euro, in Kürnach bei 39 460 Euro, die Schüler-Unfallversicherung kostet 6108 Euro.
Insgesamt wurde 2018 eine Zuführung in den Vermögenshaushalt von rund 196 600 Euro erwirtschaftet. Geplant waren lediglich 69 942 Euro.
Zahlen aus dem Vermögenshaushalt: Die Investitionsumlage für den Schulverband Kürnach beträgt 10 626 Euro. Vom Land gab es 200 000 Euro für den Umbau der 14 Krippenplätze zur Kinderbetreuungs-Finanzierung. Die Ausgaben für den Neubau des Kindergartens mit Krippe liegen bei 706 916 Euro.
Die Zahlung an das Amt für ländliche Entwicklung für die Dorferneuerung betrug 17 889 Euro, die Eindeckung des Vordachs vom Bauhof kostete 2776 Euro. Die Kanalherstellungsbeiträge lagen bei 4332 Euro, die für Rohrnetzkosten 1811 Euro. Die Optimierung der Kläranlage schlug mit 12 178 Euro zu Buche. Die Sanierung der Aussegnungshalle und ein behindertengerechtes WC kosteten 47 631 Euro, die Wege auf dem Friedhof 30 467 Euro. Der Kauf des Hauses in Würzburger Straße 14 hat 10 308 Euro gekostet. Die vom Land Bayern ausgelobte Investitionspauschale betrug 133 205 Euro.
Bürgermeisterin Birgit Börger sagte, dass die Gemeinde mit Blick auf die Umgehungsstraße und die Dorferneuerung in den vergangenen Jahren Rücklagen gebildet habe, so dass zum 31. Dezember 2018 859 500 Euro auf der hohen Kante lägen. Dieser Betrag werde schnell schmelzen, wenn die oben genannten Maßnahmen auf uns zukommen".
Für 2019 ist die Optimierung der Kläranlage sowie die Klärschlammentsorgung, der Grundwasserschutz und die Sicherung der Kulturlandschaft geplant. Eine interkommunale Analyse aller Bauhöfe der Gemeinden im ILE-Bereich, sowie die Sanierung der Siedlungsstraße in Seligenstadt.
In der Vorbereitung ist eine Standortsuche für ein neues Feuerwehrgerätehaus in Prosselsheim. Angedacht ist der Neubau in der Neusetzer Straße.
In der anschließenden Diskussion wurde nach dem Stand und der Fertigstellung der Umgehungsstraße gefragt. Börger wies auf die Hochkonjunktur in der Baubranche hin. "Ich weiß nicht, wann und in welchem Zeitraum mit dem Bau begonnen wird."
Auch die Frage, wann es denn mit der Dorferneuerung weiter gehe, konnte die Bürgermeisterin nicht beantworten. Erst sei die Umgehungsstraße an der Reihe, dann könne man die Dorferneuerung angehen.