Die Gemeinde Ippesheim ist Eigentümer des Bahnhofs in Herrnberchtheim. Jürgen Stengel von der DB Immobilien übergab offiziell die Schlüssel an Bürgermeister Karl Schmidt. Seit 1978 ist der Bahnhof geschlossen.
Herrnberchtheim liegt an der Bahnstrecke Würzburg-Treuchtlingen. Am 1. Juli 1864 wurde die Teilstrecke von Würzburg nach Ansbach eröffnet. Die gesamte Strecke ist rund 140 Kilometer lang. Von einstmals 29 sogenannten Unterwegsbahnhöfen und -haltepunkten werden heute noch 15 bedient. 1978 wurde der Bahnhof geschlossen.
Gebäude steht seit langem leer
Seit dieser Zeit hat es durchaus Versuche gegeben, Bahnhöfe wie Herrnberchtheim zum Beispiel für die Erschließung von Touristikräumen wie das Weinparadies wieder zu öffnen. Allerdings hätten dafür Bahnsteige und eine Unterführung gebaut werden müssen. Es blieb beim Wunsch. Das Bahnhofsgebäude steht seit langem leer.
Für die Gemeinde Ippesheim war es wichtig, das Angebot der DB Immobilien zu nutzen. Denn damit wurde nicht nur das Bahnhofsgebäude und ein kleines Betriebsgebäude erworben, sondern eine Fläche von 342 Quadratmetern. Dazu zählt auch die geteerte große Fläche vor dem Bahnhof. "Die Immobilie war erschwinglich", sagte Schmidt, der Kaufpreis habe gepasst.
Nutzung noch unklar
"Wir wissen noch nicht, was wir künftig mit dem Gebäude machen", räumte Bürgermeister Karl Schmidt ein. Wichtig sei zunächst gewesen, Eigentümer zu werden. Priorität habe in Herrnberchtheim erst einmal das Dorfgemeinschaftshaus. Ob im Bahnhofsgebäude eine Nutzung für Vereine oder die Jugend möglich sein wird, werde sich zeigen. "Wir werden in Ruhe eine Lösung finden", sagte Schmidt.
Jetzt muss die Gemeinde Sicherungsmaßnahmen machen. Sprich einen Zaun zu den Gleisen errichten. Dann wird geschaut, was sonst aktuell gemacht werden muss. Vor allem ein neues Schloss in die Eingangstüre. Das hat die DB nämlich ausgebaut und mitgenommen.
Eine Wohnung im Obergeschoss
"Viel Spaß mit dem Gebäude", wünschte Jürgen Stengel dem Bürgermeister. Bevor es für ihn wieder Richtung Nürnberg ging, hatte er Schmidt noch kurz die unteren Räume gezeigt, in denen die Bahn früher war. Im Obergeschoss war eine Wohnung mit mehreren Zimmern, Bad und Toilette eingerichtet. Vorhanden ist auch ein Dachboden. Übrig gebliebene Wäscheleinen zeigen von dessen einstiger Nutzung.