Die ganze Welt in Eisingen zu Gast – ein furioses Feuerwerk närrischen Frohsinns mit vielen wundervoll inszenierten Tänzen und weiteren Höhepunkten zauberten die Eisinger Schneegänz bei ihrer ersten Prunksitzung auf die Bühne der Erbachhalle.
Damit bewiesen sie einmal mehr: In der Liga des fränkischen Faschings spielen die Schneegänz ganz oben mit. Den närrischen Reigen eröffneten das Prinzenpaar Christian I. und Sabrina I. sowie das Kinderprinzenpaar Lisa I. und Noah I., der in diesem Jahr schon zum zweiten Mal Kinderprinz ist. Kein Wunder, stammt er doch aus dem alteingesessenen Eisinger Karnevalsgeschlecht, der Familie Krippendorf. „Mach weiter so, aus dir wird noch mal was ganz Großes“, lobte Bürgermeisterin Ursula Engert.
Zur ihrer Sitzung hatten sich die Eisinger auch närrische Gäste aus Dachdorf eingeladen. Im Verlauf des Abends zeigten vor allem die Garden ihr volles tänzerisches Können - Hochleistungssport pur. Schon bei den Kleinsten, der Purzelgarde, war das Publikum vollauf begeistert. Wer braucht schon Promis im Dschungel? Die Minis holten mit dem getanzten Dschungelbuch in süßen Kostümen den Dschungel auf die Faschingsbühne.
„Das ist Hochleistungssport“
Sitzungspräsident Alexander Wolf zollte den beiden Trainerinnen Sabrina Hebling und Sophia Zorn höchsten Respekt, denn es sei eine Menge Arbeit, die 14 kleinen Persönlichkeiten im Alter von drei bis sieben Jahren zu trainieren. Furios wirbelten schließlich die drei Tanzmariechen Luci Kiesel, Jana Weller und Marie-Jolie Gerber über die Bühnenbretter.
„Das ist Hochleistungssport“, lobte Wolf. Und Marie-Jolie Gerber bekam nicht nur von ihm sondern auch von Bürgermeisterin Ursula Engert (dieses Jahr im langen schwarzen Kleid und blonder Perücke) ein dickes Lob und eine Auszeichnung, denn die Schülerin wurde in der Saison 2016/17 bayerische Vizemeisterin im Tanzmariechen-Tanz in der Schülerklasse Mini.
Auch die Schülergarde, die Jugendgarde, die Smiling Steps, die Schautanzgruppe und die Prinzengarde zeigten Höchstleistungen an Akrobatik, Anmut und Tanz. Die Rhythm Dancers unter der Leitung von Sophia, Antonia und Simone Sauer brachten mit ihrem Tanz „Emir Abraham und seine Töchter“ ein Stück Orient auf die Bühne. Zum krönenden Abschluss sorgte das Männerballett für Furore und entführte ebenfalls in den Dschungel.
Ganz brillant war auch Nachwuchsbüttenredner Markus Kiefel. Fast schon ein kleines Jubiläum feierte der Eisinger, bereits zum neunten Mal in der Bütt. Selbstbewusst und scheinbar ohne Lampenfieber erklärte er dem Publikum mit geschliffenen Versen, wie es einem ergeht, wenn man den Führerschein macht.
„Wenn ich heut noch daran denke, was war das ein Theater, jeden zweiten Abend ging?s in den Unterricht - zum Steuerberater. Neun Wochen lang, immer wieder von sieben bis acht, hab ich in der Theorie die meiste Zeit dort zugebracht“, erzählte er.
Auch die närrischen Gäste in der Bütt heizten dem Publikum mit Witz und Klamauck ordentlich ein. Der Gemeindearbeiter Maxi Wilhelm aus Waldbrunn verriet endlich, was NSA wirklich heißt: Nachbarin sieht ölles. Und Bauer Eugen alias Otmar Schraut plauderte als ewiger Bäckerlehrling ordentlich aus dem Nähkästchen. Zahlreiche tänzerische Gastgeschenke entführten die Zuschauer mit prächtigen Schautänzen und wundervollen Kostümen in die ganze Welt.
Weitere Termine: 2. Prunksitzung am Samstag, 27. Januar, 19.33 Uhr, Erbachhalle. Kindersitzung, Sonntag, 4. Februar, 14.11 Uhr, Erbachhalle. Faschingszug, Sonntag, 11. Februar, 13.11 Uhr. Aufstellung am Rollschuhplatz ab 12.30 Uhr.
Ausgezeichnet wurden: mit Jahresorden vom Bund deutscher Karneval: Markus Kiefel, Sophia Zorn; mit dem Narr von Europa in Bronze der Föderation europäischer Narren (FEN): Doreen Leibig, Susan Strohbach; mit dem FEN-Jahresorden: Jana Weller.