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WÜRZBURG
Die Frankenhalle wird Theater
Foto: BRÜCKNER & BRÜCKNER
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Von unserem Redaktionsmitglied

richard Wust

 |  aktualisiert: 20.10.2011 16:32 Uhr

Nachdem es ums Theater ging, hätte die Inszenierung besser nicht sein können. Erst nach über zwei Stunden mit heißen Diskussionen und einem dramatischen Abschluss über das Abstimmungs-Prozedere hat sich der Stadtrat mit einer klaren Mehrheit von 35 gegen 15 Stimmen dafür entschieden, die Frankenhalle an der Veitshöchheimer Straße für etwas weniger als zehn Millionen Euro als Veranstaltungshalle auszubauen. Damit soll sie für mindesten zwei Jahre auch als Übergangsspielstätte für das sanierungsbedürftige Mainfranken Theater zur Verfügung stehen.

Anlass für die aktuelle Entscheidung war die anstehende mittelfristige Finanzplanung der Stadt, wo in einem Investitionspaket von rund 125 Millionen Euro bis ins Jahr 2020 Prioritäten gesetzt werden sollten.

Völlig unstrittig war dabei, ab 2012 verteilt auf die folgenden Jahre geschätzte 12,5 Millionen für die Sanierung des Nautiland-Bades und 10,5 Millionen für Sanierungsmaßnahmen des Congress Centrums einzusetzen. Im Vordergrund stand einzig die Frankenhalle als künftige Veranstaltungsmöglichkeit.

In verschiedenen Gremien war die Thematik schon seit Monaten vorbereitet worden. Die Verwaltung hatte ursprüngliche Planungen für die Frankenhalle von 15 auf unter zehn Millionen Euro abgespeckt. Dennoch gab es keinen großen Konsens im Stadtrat. Der Grund wurde in der Diskussion deutlich. Die Gegner, die vor allem bei der FDP mit Stadtrat Joachim Spatz, der Würzburger Liste, aber auch in den Reihen der CSU zu finden waren, wollten sich nicht mit pauschalen Investitionskosten und schon gar nicht mit vagen Folgekosten anfreunden. Gleichzeitig wollten sie aber damit nicht eine Ablehnung gegen das Mainfranken Theater grundsätzlich ausdrücken. Weshalb nach der Abstimmung mehrere Stadtratsmitglieder mit Worten wie „undemokratisch“ grollten.

Einmaliger Charme

Zuvor hatten allerdings Kulturreferent Muchtar Al Ghusain, Stadtkämmerer Christian Schuchardt und in der Endphase der Diskussion vor allem Oberbürgermeister Georg Rosenthal dafür argumentiert, dass die Themen Frankenhalle und Theatersanierung unbedingt als planerisches Paket gesehen werden müssten. Gerade dafür habe man sehr viel Vorarbeit geleistet. Die denkmalgeschützte Frankenhalle habe man insgesamt für geeignet empfunden als Ausweichquartier für die dringend anstehende Theatersanierung und eine spätere Ausweichspielstätte für das Theater, wo dann auch neue Publikumskreise erreicht werden könnten, so Ghusain. Mit dem einmaligen Charme der einstigen Viehauktionshalle und der kulturellen Umgebung an der Veitshöchheimer Straße sei man auch städtebaulich auf dem richtigen Weg. Im Auftrag des Stadtrats habe man die Planungen um fünf Millionen Euro reduziert und mit dem Modell auch die besten Voraussetzungen für staatliche Zuschüsse geschaffen.

Ungute Gefühle gab es allenthalben bei diesem Abenteuer. CSU-Fraktionsvorsitzende Thomas Schmitt erinnerte daran, „wir tragen den Stillstand vor uns her und sollten uns endlich darauf verständigen, was wir vereinbart haben“. Auch Hans-Werner Loew, Fraktionsvorsitzender der SPD sprach davon, es müsse ein Anfang gemacht werden, eine Grundsatzentscheidung werde gebraucht. Wenn auch Matthias Pilz Zweifel an den künftigen Betriebskosten hatte, meinte er die kulturellen Gewinne würden Risiko und Mehrkosten rechtfertigen.

 
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Kommentare
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  • wie der Stadtrat das Geld wieder versenkt. Da gibt man 10 Millionen Euro für eine Übergangsspielstätte aus!!

    Für welch sinnlose Veranstaltungen soll die Halle denn nach den 2 Jahren genutzt werden? Dafür gibts schon die Posthalle und die schäbige s.oliver Arena.
    Da hätte man lieber mal das Geld gespart um mal eine vernünftige neue Multifunktionsarena zu bauen, die die Stadt viel dringender benötigt!!!
    Die Baskets wären da schon mal der erste große Nutzer, stattdessen baut man Übergangsspielstätten für das Theater..
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  • Was solls. Da sind wir mal alle froh, dass nicht irgendwo noch ein "Ersatzdom" gebaut wird, solange St. Kilian innen renoviert wird!
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  • schorschmeitropfe
    Den würd aber vermutlich die Kirche bezahlen und die hat bekanntermaßen ja wirklich Geld bis zum ...............!
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  • peterlesbub
    der Dom gehört dem Freistaat seit der Säkularisation mit allen Baulasten
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  • schuema@web.de
    sind in diesem Zusammenhang "kulturelle Gewinne"?? Und warum kann man wenn man so ein Projekt in kürzester Zeit von 15 auf 10 Mio Kosten drücken kann nicht auch noch auf 5 oder weniger Mio drücken, mal abgesehen davon dass man natürlich fragen kann ob das Ganze überhaupt notwendig ist. Dann soll das Theater halt 2 Jahre auf Wanderschaft gehen, die Sanierung wird schließlich teuer genug für etwas was nur ein verschwindend kleiner Bruchteil der Würzburger Bürger wirklich nutzt. Bei 25 Mio für ein Theater wird abgenickt, aber 1,5 Mio für Strassensanierung sind ein Problem. Da werden die Prioritäten doch ziemlich falsch gesetzt....
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  • schorschmeitropfe
    und dem Volk auch schlicht nicht vermittelbar, wie da Gelder in unglaublichen Höhen verpulvert werden. Das Theater ist gut und wichtig, aber ohne vernünftige Straßen kommen auch da keine Zuschauer hin!
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  • peterlesbub
    wohl nach Berthold Brecht "Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral" oder was ??
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  • h.schwarzmann@gmx.de
    könnt ihr euch alle aufstellen lassen und es besser machen. Und ich schreiben dann die Kommentare dazu .-)))
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  • schorschmeitropfe
    ... das geht leider nicht, denn die Großkopferten wissen schon sehr gut zu verhindern, dass Andersdenkende auf die Liste, geschweige denn auf die vorderen Plätze gelangen!
    Und selbst wenns einer schafft, ist mit der Aufstellung allein noch kein Blumentopf gewonnen!
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  • franke60
    Ist man mal auf die Idee gekommen, die Posthalle als Übergangsspielstätte zu nutzen? Statt jetzt 10 Millionen in den Sand zu setzten. Und warum wird der Kulturspeicherarchitekt, auch noch gleich nach der Sache mit den Fenstern mit einem weiteren Großprojekt belohnt?
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  • reutjo
    in dieser Halle, unter dem selben Gebälk, hat einst "Hit.ler" gesprochen.
    Das ist derjenige, der dann Jahre danach, sein "Heil" über Deutschland
    und am 16.03.1945 über Würzburg brachte.
    Erst vor wenigen Tagen hat man auch über sein "Heil" in der Aumühle
    "nachgedacht".
    Ich versteh's nicht ....... irgendwie "wirr" das Ganze mit dem alten Zeug!
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  • Der Architekt ist übrigens Fensterputzexperte Brückner ... traurig
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  • schorschmeitropfe
    ... dass das wieder mal in die Binsen geht. Denn Immer wenn unser Stadtrat "mit überwältigender Mehrheit" für irgendwas ist, ist es am Ende ganz großer, scheißteurer Murks. Vermutlich haben wir nachher weder eine Frankenhalle als Ausweichspielstätte (weil bestimmt irgendwelche von teuren Architekten geplanten Teile nicht mehr hergestellt werden, bis der Bau fertig ist), noch ein Mainfranken Theater, weil dafür dann sämtliche Fördermittel ob der Dilettanten im Rathaus gestrichen werden. Wundern würds mich net, ich bin nur auf die Überschriften dazu in der MP gespannt grinsen
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  • Mainfrankentheater gegenüber der Residenz hätte mehr Charme!
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  • was geschieht in Würzburg noch alles, ist im Rathaus Narrenfreiheit. Vielleicht sollte man jedem Stadtrat od. besser jedem der denkt?? er hat etwas zu sagen einen Analphabeten
    zur Seite stellen, es könnte nur besser werden auf keinen Fal schlechter.
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