Für die Faschingsnarren wäre es ein Grund zum Feiern gewesen, für die FDP Kreisverbände Main-Tauber, Würzburg Land und Stadt eher ein Grund; positiv in die Zukunft zu schauen. Seit 33 Jahren gibt es den politischen Aschermittwoch als einzige, grenzüberschreitende liberale Politikveranstaltung.
Der damalige FDP-Kreisvorsitzende Würzburg-Land Klaus Sokoll und der frühere Vorsitzende der Jungen Liberalen im Main-Tauber-Kreis; Ingo Brudereck; verabredeten sich zu einer gemeinsamen Veranstaltung in Kleinrinderfeld am Aschermittwoch mit jeweils hochkarätigen Referenten. im Laufe der Jahre waren so unter anderem die früheren Landes- und Bundesminister Walter Döring und Martin Zeil dabei oder, wie im vergangenen Jahr, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger.
Eine „echte politische Alternative“
Die FDP versteht sich aktuell als echte Alternative in der Parteienlandschaft, die für ihre Ideale auch einsteht.
„Mit uns gibt es kein weiter so“, schwor der FDP-Kreisvorsitzende Würzburg-Land, Wolfgang Kuhl, die zahlreichen Besucher in diesem Jahr im Best Western Hotel Würzburg Süd auf einen politischen Schlagabtausch ein, der durch Inhalte glänzen sollte und nicht durch die Frage nach Posten. Mit Blick auf die Landtagswahl 2018 fuhr er fort: „Aber es geht nicht um eine Partei, es geht um unseren Freistaat Bayern“.
Bundestagsabgeordneter Andrew Ullmann hatte zu Beginn die Devise ausgegeben, dass die Zeit der Barmherzigkeit vorbei sei, „es darf wieder gepoltert werden“. Er ging nochmals auf das Scheitern der Jamaika-Sondierungen ein und stellte fest, dass Jamaika nicht funktionieren konnte, weil zum Schluss nur noch über Posten und nicht über Inhalte gesprochen wurde. Die FDP stehe für Inhalte und sei damit die „echte politische Alternative“. So sah es auch Wolfram Fischer, der Landtagskandidat von Würzburg-Stadt.
Viele junge Gesichter im Saal
Hauptredner des Abends war der ehemalige bayerische Landesminister und jetzige Münchner Stadtrat Dr. Wolfgang Heubisch. Der freute sich, besonders viele junge Gesichter im Saal zu sehen. Die FDP stehe für ihre Ideale ein, betonte auch er und hofft gleichzeitig, dass die Partei bei der diesjährigen Landtagswahl mit möglichst vielen Abgeordneten in den Bayerischen Landtag wieder einzieht. „Der Landtagswahlkampf wird sehr schwer, aber wir werden überzeugend zurückkommen.“ Oberstes Ziel sei, die absolute Mehrheit der CSU „total, total, total zu brechen“.
Scharf ging er mit den politischen Gegnern ins Gericht, die die FDP als „asozial“ oder ähnlichen Attitüden bezeichnet hatten. Besonders Andreas Scheuer (CSU) bekam die Worte Heubischs zu spüren, aber auch der designierte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) blieb nicht verschont. „Söder ist ein gnadenloser Opportunist“, sagte Heubisch in Bezug auf das 10 Punkte Programm der CSU zur Landtagswahl.
Zum Abschluss der Veranstaltung griff der FDP-Kreisvorsitzende im Main-Tauber-Kreis, Benjamin Denzer, zum Mikrofon. Er lobte die Veranstaltung der drei Kreisverbände und stellte fest, dass „die Südachse“ steht. Man tausche sich aus und sei somit ein Vorbild für Andere. Neben Passau und Dingolfing sei auch die grenzüberschreitende Veranstaltung ein Zentrum des politischen Aschermittwochs. „FDP – passt scho“ war sein Schlusswort und genauso sahen es auch die vielen Parteimitglieder und Sympathisanten im Saal.