Dass Jugendliche nicht einfach kleine Erwachsene sind, sondern sich stark von diesen in ihren Interessen und Vorstellungen unterscheiden, zeigen die Ergebnisse der Juniorwahl, die im Sozialkundeunterricht durchgeführt wurde.
An der Leopold-Sonnemann-Realschule hat es bei der Juniorwahl einen klaren Gewinner gegeben: Die FDP. Mit 28,46 Prozent der Erststimmen schob sich die FDP knapp vor CSU und Grüne (beide jeweils 26,02 Prozent) und hätte somit den Wahlkreis 251 Würzburg gewonnen. Damit hätte Paul Lehrieder sein Direktmandat nach vier Wahlperioden zugunsten von Andrew Ullmann verloren, heißt es in einer Pressemitteilung der Schule.
Doch nicht nur bei der Erststimme schien die FDP die Jugendlichen zu überzeugen. Auch bei der Zweitstimme errangen die Liberalen die meisten Stimmen. Mit Themen wie Stärkung der Freiheitsrechte und Digitalisierung – gepaart mit einem die Jugendlichen ansprechenden Wahlkampf – konnte die FDP anscheinend punkten. Dass auch ökologische Themen bei den Schülern und Schülerinnen hoch im Kurs standen, zeigte sich an der hohen Zustimmung für die Grünen, aber auch an der Tierschutzpartei, die mit 4,88 Prozent der Stimmen nur knapp den Einzug in den Bundestag verpasst hätte. Abgeschlagen waren hingegen die Volksparteien CSU und SPD. Die Wahlbeteiligung lag bei von 92,54 Prozent.
Doch wie lief die Wahl an der Schule ab? Dank der Materialien des gemeinnützigen Vereins Kumulus konnte ein realistischer Wahlablauf organisiert werden: Wahlbenachrichtigungskarten, eine versiegelte Wahlurne, Wahlkabinen und ein an den Wahlkreis Würzburg angepasster Stimmzettel verhalfen der Simulation zu einem realitätsnahen Erleben des Wahlaktes.