In der Sparkasse in der Hofstraße ist noch bis zum 3. Juli die Ausstellung „Der lange Weg zur deutschen Einheit“ der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und des Auswärtigen Amts zu sehen.
Bei der Eröffnung führte der Zeitzeuge Stephan Hilsberg, DDR-Bürgerrechtler und Gründungsmitglied der SDP in der DDR, mit seinen Erinnerungen an die turbulenten Wendejahre in die Thematik ein.
Drang nach Freiheit
Hilsberg appellierte an alle Deutschen, ob aus Ost oder West, „nie zu vergessen, dass die friedliche Revolution 1989 dem Drang der Menschen nach Freiheit entsprang.“
Tobias Pohl, Vorsitzender des Vereins „Aufarbeitung der Geschichte der DDR in Würzburg“ erinnerte an die noch nicht abgeschlossene Aufarbeitung der Wiedervereinigung sowie die noch immer fehlende innere Einheit: „Das Gefühl einer zweigeteilten Republik scheint weiterhin weite Kreise der Bevölkerung gefangen zu halten, zu lähmen“, sagte er, „das Gefühl, man verstehe sich nicht, man rede aneinander vorbei, das Gefühl, man habe es vorher besser gehabt.“
Der SPD-Landtagsabgeordnete und ehemalige Würzburger Oberbürgermeister Georg Rosenthal hatte die Ausstellung nach Würzburg geholt. Für ihn steht fest, dass man „den Menschen wieder die Errungenschaften und die Vorteile der Demokratie vermitteln muss“.
Denn, so zitierte er bei der Eröffnung den spanischen Philosophen George Santayana, „wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen."