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OCHSENFURT
Die dritte Wahl der Feuerwehr
Klaus Stäck
 |  aktualisiert: 15.07.2017 03:46 Uhr

Von personellen Krisen geschüttelt ist die Freiwillige Feuerwehr Stadt Ochsenfurt. In diesem Jahrtausend hat noch kaum ein Kommandant oder ein Mitglied des Vereinsvorstands eine volle Amtszeit durchgestanden.

Aktuell fehlen ein Kassier und ein Vereinsvorsitzender. Die Suche nach geeigneten Bewerbern für den Kassier lief bereits im vergangenen Jahr an – lange Zeit ohne Erfolg. Vor einigen Wochen gab der Vereinsvorsitzende Thomas Öder nach nur rund eineinviertel Jahren auf. Doch es scheint sich ein Silberstreif am Horizont abzuzeichnen. Ein Ergebnis, das auch Bestand hat, erhofft man sich von einer erneuten außerordentlichen Mitgliederversammlung. Es ist die dritte in diesem Jahr.

Die jüngsten Probleme begannen, als der bisherige Kassier Florian Kaufmann wegen Wegzugs und beruflich bedingter Auslandsaufenthalte die Aufgabe nicht mehr wahrnehmen konnte. Die Kommandantur sprach alle möglichen Leute an, ob sie die Nachfolge antreten wollten.

Die Resonanz war null. In der – auffallend schwach besuchten – regulären Generalversammlung Ende Januar begründete Kaufmann seinen Rücktritt, äußerte gleichzeitig öffentlich Kritik am „Betriebsklima“ in der Wehr, wo es Grüppchen gebe, die gegeneinander arbeiteten. Und es werde „hintenrum“ schlecht über andere geredet. Einen neuen Kassier gab es damals nicht. Der Wahlgang verlief mangels Bewerbern erfolglos. Genauso ging es in der daraufhin anberaumten außerordentlichen Mitgliederversammlung.

Die zweite außerordentliche Versammlung scheiterte schon allein daran, dass nicht genügend stimmberechtigte Mitglieder anwesend waren.

Im Frühjahr stellte Thomas Öder seinen Vorstandsposten zur Verfügung. Gegenüber dieser Zeitung begründete er dies mit Zeitmangel. Er mache beim Malteser-Hilfsdienst, der in Ochsenfurt einen Standort einrichtet, eine Ausbildung zum Erste-Hilfe-Ausbilder. Dies bestätigte voll inhaltlich der erste Kommandant Andreas Henig.

Die Vorstandsarbeit erledigt derzeit der stellvertretende Vorsitzende Daniel Düll. „Der hängt sich da richtig rein“, sagte Henig. Düll werde wohl bei der nächsten außerordentlichen Versammlung Kandidat für den Vorsitzenden sein. Auch für den Stellvertreter gebe es einen Bewerber. Beim Kassier habe sich schon eine Lösung angebahnt. Der Posten wird bereits kommissarisch von Benedikt Zeplin ausgeübt, der von der Problematik erfahren und sich spontan bereit erklärt habe, in den Verein einzutreten und die Aufgabe wahrzunehmen. So schilderte es Kommandant Henig gegenüber dieser Redaktion. Und er drückte die Hoffnung aus, dass endlich einmal Ruhe in den Vorstand und in den Verein einkehre.

Die dritte außerordentliche Mitgliederversammlung findet am Samstag, 22. Juli, um 15 Uhr statt. Auf der Tagesordnung stehen vor den Wahlen auch gravierende Satzungsänderungen. So soll zum Vorstand künftig auch ein „Organisationsreferent“ gehören, der auf drei Jahre gewählt wird, während die reguläre Amtszeit für Vorstandsmitglieder wie bei den Kommandanten sechs Jahre beträgt.

Offensichtlich aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Monate soll in der Satzung festgelegt werden, dass eine ordnungsgemäß einberufene Mitgliederversammlung unabhängig von der Anzahl der anwesenden Mitglieder beschlussfähig ist.

 
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