Schon alle Hände voll zu tun haben die Herchsheimerinnen vor dem 33. Spinnrädlesmarkt, der in dem kleinen Giebelstädter Ortsteil am Sonntag, 27. Oktober, stattfindet. Für die rund 20 Landfrauen ging es an zwei Tagen heiß her beim Backen von 350 Schneeballen. Viel Zeit in Anspruch nimmt die Zubereitung des Teiges ebenso wie das Ausrollen und das spezielle Auffädeln, das Christa Albert meisterhaft beherrscht.

Zum Auftakt des Markttages findet um 10 Uhr der Gottesdienst im Festzelt am Feuerwehrgerätehaus statt. Bei der kirchlichen Feier wirkt der Posaunenchor Herchsheim mit. Um 11 Uhr erfolgt die Eröffnung des Spinnrädlesmarkt, bei dem sich die Dorfstraße und der Platz vor der Kirche in einen Jahrmarkt verwandeln.

Mit den herzhaften Gerichten zum Mittagessen im Festzelt stellen die Herchsheimerinnen ihre Kochkunst ebenso unter Beweis wie sie mit den leckeren Schneeballen, Kuchen und Torten ihr hausfrauliches Können zeigen. An das alte Handwerk, von dem der Markt seinen Namen bekam, erinnert Johanna Schweckhelm aus Bad Windsheim, die fleißig ihr Spinnrad schnurren lassen wird.

Minitraktoren und Hüpfburg

An den Ständen entlang der Dorfstraße bieten Händler Gebrauchs- und Dekorationsartikel und eine Fülle von Grabschmuck an. Um 14.30 Uhr gibt es vor der Kirche eine Darbietung der Trachtentanzgruppe Essfeld zu sehen. Den kleinen Gästen bietet sich die Möglichkeit, mit den Minitraktoren einen Parcours zu befahren oder sich auf der Hüpfburg zu vergnügen.

Für den kleinen Ort, der um 1870 das Marktrecht von Bieberehren verkauft bekommen hat, ging dieses Recht mit der 1978 erfolgten Eingemeindung nach Giebelstadt zunächst verloren. Nachdem die Herchsheimer gegen diese Entscheidung angekämpft haben, ist das Marktrecht an den rund 200 Einwohner zählenden Ort zurückgegangen. Der Spinnrädlesmarkt, der seit 1962 eingeschlafen war, wurde 1988 wiederbelebt und zieht seitdem Scharen von Besucherinnen und Besucher an.