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Würzburg
Die diverse Dreizehn: Ausstellung der VKU im Spitäle
Thomas Ottenweiler geht zeichnerisch ans Malen: „Geborgen“.
Foto: Joachim Fildhaut | Thomas Ottenweiler geht zeichnerisch ans Malen: „Geborgen“.
Joachim Fildhaut
 |  aktualisiert: 04.08.2021 02:14 Uhr

Vier Künstlerinnen und zehn Künstler nahm die Vereinigung Kunstschaffender Unterfrankens (VKU) in den vergangenen Jahren auf. Jetzt stellen sie in der Vereinsgalerie, dem Spitäle an der Alten Mainbrücke, gemeinsam neuere Werke aus: zweimal Objektcollagen, einmal Druckgrafik, dreimal Fotografie bzw. Fotodesign und eine stattliche Anzahl Malerei. Dreizehn verschiedene Signaturen ergeben sich, da das Künstlerpaar Nabiha & Thom als UnityArt firmiert.

Der Gang zur Farbe, u. a. zu UnityArts „Palast der Winde“ in der Apsis des Spitäle.
Foto: Joachim Fildhaut | Der Gang zur Farbe, u. a. zu UnityArts „Palast der Winde“ in der Apsis des Spitäle.

Zusammengehalten werden die recht unterschiedlichen Positionen durch die Anordnung im Saal. VKU-Geschäftsstellenleiterin Martha Schubert-Schmidt lenkt den Blick der Eintretenden auf Farbe hin, die zur Apsis hin immer stärker leuchtet. Im Sog des Ganzen sollte man allerdings nicht den Präsentationstisch in der Saalmitte außer Acht lassen. Dort liegen erstaunliche und erstaunlich gediegene Druckexperimente von Kristin Finsterbusch, der Druckereileiterin des Berufsverbands Bildender Künstler (BBK), die mit einigen weiteren Kolleginnen und Kollegen nun auch – in Würzburg seit langem üblich – Doppelmitglied in beiden Verbänden ist. Langweilig ist diese Mehrfachpräsenz keineswegs. So zeigt der Fotograf Dietmar Modes nun in der Innenstadt durchaus das Gegenteil von der Werkgruppe, mit der er kürzlich bei der Debütantenausstellung in der BBK-Galerie reüssierte.

Fantastisches Gleichgewicht zwischen Malerei und Zeichenkunst

Wie immer, so auch diesmal: Keiner sollte die Treppe zur Empore scheuen. Hier erreicht Thomas Ottenweiler ein fantastisches Gleichgewicht zwischen Malerei und Zeichenkunst und gibt obendrein ein Statement zur Lage des Menschseins. Wer es lieber etwas witzig mag: Ottenweiler teilt sich die Kanzel mit den beliebten Kleinskulpturen des Architekten Matthias Braun.

Piot Brehmers „Landung 2“ und drei Gemälde aus Werner Winterbauers Serie „Haben und Sein“.
Foto: Joachim Fildhaut | Piot Brehmers „Landung 2“ und drei Gemälde aus Werner Winterbauers Serie „Haben und Sein“.

Als Industrieromantiker stellt sich Piot Brehmer von der Ateliergemeinschaft Kunsthalle Zellingen mit zwei Nachtstücken über Flughäfen vor. Konventioneller kommen die "Ideallandschaften" von Rainer Radon daher; anders als die alten Romantiker hält das Licht bei ihm nicht die Komposition zusammen, sondern sprengt sie eher – ein hinterlistig ironischer Kunstgeschichts-Exkurs. Schon allein deswegen lohnt sich der Besuch, doch auch wegen Sibylle Braune, Udo Breitenbach, Josef Förster, Cornelia Krug-Stührenberg, Gil Topaz und Werner Winterbauer. Meist sei, so Martha Schubert-Schmidt, eine oder einer der Kunstschaffenden als Aufsicht im Spitäle anwesend – und aufgeschlossen für Gespräche mit Besuchern.

Ausstellung "Die Neuen", bis 29. August, Dienstag bis Sonntag 11 bis 20 Uhr.

Romantik heute: Rainer Radons „Fluss – Burg – Himmelsgold“.
Foto: Joachim Fildhaut | Romantik heute: Rainer Radons „Fluss – Burg – Himmelsgold“.
 
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