
Mit einem Mühlenfenster als Gastgeschenk für die Wrixumer Mühle warteten die Freiwillige Feuerwehr und die Historische Trachten- und Stadtkapelle aus Aub beim Besuch in der Partnergemeinde Wrixum auf Föhr auf. Die Gemeinde sucht Sponsoren, um das Wahrzeichen des Ortes, die Windmühle vom Typ "großer Erdholländer", wieder funktionsfähig machen zu können, "damit sie wieder dreht".
Mir einer 60ig-köpfigen Delegation waren die Auber in die Partnergemeinde auf der nordfriesischen Insel aufgebrochen und pflegte drei Tage lang die Freundschaft, die aus privaten Kontakten entstanden seit nunmehr 43 Jahren hält. Vor 21 Jahren mündete die Freundschaft der Feuerwehren in eine formelle Partnerschaft der Gemeinden.
Mühlenfenster im Gepäck
Thies Krüger, Wehrführer der dortigen Freiwilligen Feuerwehr hieß die Kameraden und Musikanten aus Aub mit den Worten "Danke, dass ihr immer kommt" willkommen. Da sich auch auf der Insel die Tourismussaison immer weiter in den Herbst ausweitet, ist es für die Einheimischen nicht leicht, so viele Unterkünfte zu finden. Neben dem Mühlenfenster, für das die Auber die Kosten übernehmen, hatte die Delegation auch einen Korb mit fränkischen Spezialitäten mitgebracht.

Der Auber Feuerwehrkommandant Harald Krummrein erinnerte deshalb auch an die, die die Partnerschaft über mehr als eine Generation hinweg getragen und gepflegt, die Freundschaft aufrechterhalten haben. "Bei jedem Besuch ist zu spürten: die Freundschaft kommt von Herzen," so Krummrein. Für die Zukunft wünschte er sich, dass ich auch die nachfolgende, jüngere Generation für die Freundschaft einsetzt.
Fahne wird nach geliefert
Der Auber Bürgermeister Robert Melber, der als Geschenk der Stadt Aub eine Auber Fahne mitbringen wollte, musste gestehen: "Ich habe heute keine Fahne für euch dabei!" Er wurde davon überrascht, dass es so lange dauert, eine ordentliche Fahne zu fertigen, versprach aber, diese werde nachgeliefert: "Nach der Schadenfreude ist die Vorfreude die schönste Freude und ihr könnt euch ja jetzt auf ein Paket aus Aub freuen," stellte Melber in Aussicht.
Die Wrixumer Bürgermeisterin Heidi Braun bedachte die Auber Feuerwehr und die Musikkapelle mit jeweils einen Monopoly-Spiel. "Ihr habt heute die Insel kennengelernt," erinnerte sie an den vergangenen Tag, der mit einer Radtour kreuz und quer über die Insel verlaufen war. Die Spielkarten des Spieles sind in deutscher und friesischer Sprache gedruckt, so dass die Auber die für sie fremd klingende Sprache erlernen können. Zudem sind die bekannten Spielfiguren durch Strandkörbe ersetzt.
Beispielhafte Aktion
Bei diesem Kameradschaftsabend konnten die Auber auch miterleben, wie Wehrführer Thies Krüger von seinem Amtswehrführer Heiko Brett mit dem Feuerwehrehrenkreuz in Silber ausgezeichnet wurde. Das Ehrenzeichen wurde ihm unter anderem für eine von ihm initiierte Werbeaktion verliehen, mit der es den Inselfeuerwehren gelang, eine ganze Reihe neuer Feuerwehrleuten zu rekrutieren.
Die Tage vor dem offiziellen Freundschaftsabend hatten sich Gäste und Gastgeber mit dem Boßelspiel und einer Radtour über die Insel vertrieben. Beim Boßeln gilt es, die Kugel des Gegners, die über die Wege getrieben wird, mit der eigenen Kugel immer wieder zu überholen. Bei einer Radtour am Samstag bei herrlichem Sonnenschein lernten die Auber verschiedene Inseldörfer kennen, besuchten einen Bauernhof mit zweihundert Milchkühen, verbrachten die Mittagspause bei Ebbe am Strand der Inselgemeinde Goding und ließen sich bei einem Besuch im Künstlerdorf Oldsum von historischen Figuren zu einem Gang durch die Geschichte des Dorfes zurück bis ins Jahr 1673 führen.
Rundgang durch Künstlerdorf
Informativ und erlebnisreich zugleich konnten die Auber dabei ein Straßentheater der besonderen Art erleben. Sie begleiteten zehn Darsteller und die Moderatorin bei einem Rundgang durch das schmucke Künstlerdorf, lernten historische Persönlichkeiten des Dorfes in ihrer jeweiligen Tracht kennen und konnten den Erzählungen der Darsteller von ihren Schicksalen vor den Originalhäusern folgen. Sie erfuhren von einen Walfänger und einem Dorfschullehrer, von einem Landarzt und einem Maler, einer Witwe aus dem ersten Weltkrieg aus deren Lebensumständen, lernten, was es mit dem Walfang und dem Wildentenfang mittels Vogelkoje und auf sich hat und fühlten mit einem jungen Paar, denen es aufgrund moralischer Vorgaben ihrer Zeit nicht möglich war, zueinander zu finden.
Die Auber Stadtkapelle gestaltete gemeinsam mit den Musikkameraden der Musikfreunde Osterland-Föhr einen Abend und spielte am Sonntag zum Frühschoppen am Feuerwehrhaus. Dann hieß es am Sonntag auch schon wieder Abschied nehmen von den Freunden auf der Insel, ehe es am Montag in aller Frühe mit der Fähre wieder aufs Festland ging, zur weiten Rückfahrt nach Aub.