zurück
Die Angst vor neuen Bomben
Redaktion
 |  aktualisiert: 17.10.2017 16:30 Uhr
Acholshausen (MEG) "Es war für uns alle eine große Erleichterung", erinnert sich Mathilde Kohlhepp an das Kriegsende und den Einmarsch der Amerikaner in Acholshausen. Als 11-Jährige hatte sie ein halbes Jahr zuvor miterlebt, wie nahezu das gesamte Dorf in Flammen aufgegangen war. Am 10. September 1944 waren 1750 Stabbrandbomben auf Acholshausen niedergegangen. So schreibt Helmut Veeh in seinem Buch "Die Kriegsfurie über Franken". Die Angst war groß, dass dem Ort ein ähnliches Schicksal erneut widerfährt.

Die Nähe zum Fliegerhorst in Giebelstadt war dem Dorf Acholshausen wohl zum Verhängnis geworden. Anfang September 1944 waren dorthin die gefürchteten düsengetriebenen Jagdflugzeuge vom Typ ME 262 verlegt worden. Die Umbauarbeiten waren den amerikanischen Höhenaufklärern nicht entgangen. Am 10. September folgte der erste amerikanische Angriff mit 112 "Fliegenden Festungen" des Typs B-17. Es ist schwer zu sagen, ob Acholshausen nur versehentlich Ziel der Bomben wurde, oder ob man Militäranlagen in dem kleinen Dorf vermutet hatte.


1750 Stabbrandbomben sind auf das Dorf niedergegangen, mit welchen Folgen, das hat der frühere Oberlehrer Hugo Wilz festgehalten. Die Kirche und die Schule brannten nieder, außerdem 32 Wohnhäuser, 38 Scheunen, 35 Stallungen und 22 Nebengebäude. An Vieh fielen dem Brand drei Pferde, 96 Rinder, 93 Schweine und neun Ziegen zum Opfer. Am Ende blieben lediglich fünf Häuser unversehrt. Ein 14-jähriges Mädchen erlitt schwerste Brandverletzungen. Sie starb 14 Tage später im Krankenhaus.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top