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WÜRZBURG
Die älteste und größte Verbindung
Zum Jubiläum feierten die Mitglieder der Germania einen Frühschoppen auf der Terrasse ihres Verbindungshauses am Nikolausberg.
Foto: Hennicke | Zum Jubiläum feierten die Mitglieder der Germania einen Frühschoppen auf der Terrasse ihres Verbindungshauses am Nikolausberg.
Bearbeitet von Robert Menschick
 |  aktualisiert: 02.04.2019 09:57 Uhr

Über die Pfingsttage feierte die Studentenverbindung Burschenschaft Germania Würzburg ihr 200-jähriges Bestehen. Sie ist die älteste und größte Burschenschaft in Würzburg und eine der ältesten Burschenschaften bundesweit.

Höhepunkte der Festtage waren ein Festgottesdienst in der Deutschhauskirche und ein Festkommers im Hotel Maritim. An einem Festball im Gartensaal der Residenz nahmen über 230 Mitglieder, Angehörige und Freunde teil. Ein Jazzfrühschoppen mit Kinderbetreuung auf dem markanten Germanenhaus auf dem Nikolausberg unterhalb des Käppele rundete die Jubiläumsfestlichkeiten ab.

Gegründet wurde die Würzburger Burschenschaft Germania 1818, um das burschenschaftliche Gedankengut – Einsatz für die Einheit Deutschlands, gegen Fürstenwillkür und für bürgerliche Freiheiten wie Pressefreiheit, Gedankenfreiheit – auch in Würzburg durchzusetzen. Die kurz nach dem Wartburgfest 1817 entwickelten Grundsätze eines liberalen Programms zur Errichtung eines bürgerlichen Nationalstaats begeisterten auch Würzburger Studenten. Die von Burschenschaftern formulierten Beschlüsse zur Freiheit der Person, zum Gleichheitsgrundsatz, zur Glaubens- Gewissens-, Meinungs- und Pressefreiheit wurden von den Vätern des Grundgesetzes fast wortwörtlich in das Grundgesetz von 1949 übernommen.

Die Burschenschaft Germania ist ein Zusammenschluss aktiver und ehemaliger Studenten der Würzburger Hochschulen- und Fachhochschulen. Neben der Erhaltung und Förderung der burschenschaftlichen Traditionen sieht es die Germania als vorrangiges Ziel an, ihre Mitglieder zu freiheitlich-demokratischen Bürgern heranzuziehen und die wissenschaftliche Aus- und Weiterbildung der Studenten zu fördern.

Extremismus wird abgelehnt

Politischen Extremismus von links und rechts lehnen die Germanen ab. Da sie gewisse extreme Strömungen in Teilen des Dachverbandes Deutsche Burschenschaft verurteilte und nicht mittragen konnte, trat die Germania im Jahr 2008 aus dem Dachverband Deutsche Burschenschaft aus.

Zwar sind die Zeiten längst vorbei, in denen von 600 Studenten an der Würzburger Universität zwei Drittel Mitglieder der Burschenschaft Germania waren. Studierende suchen auch heute noch neben ihrem Studium Kontakte zu aktuellen und ehemaligen Studenten an der Universität Würzburg aus den unterschiedlichen Fakultäten, Wissenschaftsbereichen und Berufen.

Germanen-Gründer Eisenmann

Die Geschichte der Stadt Würzburg und der Universität ist mit der Germania verbunden. So stammen Oberbürgermeister der Stadt und berühmte Wissenschaftler aus den Reihen der Germania. Nach dem Namen des Gründers Gottfried Eisenmann, Arzt, Politiker und Freiheitskämpfer, ist in Würzburg sogar eine Straße benannt.

Das Verbindungsheim auf dem Nikolausberg ist seit über 100 Jahren zu einem unübersehbaren Wahrzeichen der Stadt geworden.

 
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Kommentare
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  • kej0018@aol.com
    Leider ein sehr oberflächklicher Bericht, der eher an eine Pressemeldung der Veranstalter erinnert als an einen gut recherchiertebn Artikel.

    Mir fehlt hier der Hinweis, daß die Germania auch im 21. Jahrhundert noch die Tradition der schlagenden Verbindung fortführt und es hätte mich auch interessiert, aufgrund welcherStrömung die Germania aus dem Dachverband ausgetreten ist.
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