
Die Ochsenfurter Verlegerin Simone Barrientos ist die erste Bundestagsabgeordnete aus dem Städtchen, kulturpolitische Sprecherin der Linken-Fraktion und „leidenschaftliche Köchin“. An ihren großen Wohnzimmertisch mitten im Altort passen zehn, zwölf Stühle. Gerne kauft Simone Barrientos für ebensoviele Gäste ein, ohne Zettel. Zu Hause breitet sie die frischen Zutaten dann in der Küche aus, um ihr Leibgericht zuzubereiten: viel Verschiedenes für viele Leute. Im Fall eines vollen Wohnzimmers also ein Dutzend Gerichte. Wenn sie nur die kochbuchtypischen vier Personen erwartet, dann stellt die gelernte Elektrikerin und Plakatmalerin mindestens drei oder vier Schalen auf die Tafel. Folgende Mengenangaben dürften für vier Esser leckere Ergebnisse bringen.
Das wird gebraucht
für den Salat:
2 Schlangengurken
3 Knoblauchzehen
1 Limette
Olivenöl, Salz, Pfeffer
für den Reis:
1 mittelgroße Zwiebel
Butter
1 kl. Handvoll getrocknete Tomaten
1 rote Paprika
1 kl. Tasse Basmatireis
2 EL Fisch- oder Austernsoße
1 TL Thai-Curry
Salz, Koriandergrün
für die Pilze:
4 sehr große Champignons
1 Päckchen Schafskäse
2 Schalotten
2 EL Kapern
Chili, Olivenöl
So wird?s gemacht:
Planvoller als beim Einkauf geht Simone Barrientos bei der Reihenfolge ihres Buffets vor: Dem Gurkensalat tut es gut, wenn er lange zieht. Also zuerst die Gurken schälen, längs halbieren, entkernen und in daumendicke Stücke schneiden. Den Knoblauch sehr fein hacken, einmischen. Die Limette pressen und übergießen, mit Salz, Pfeffer und gutem Olivenöl mischen und beiseite stellen. Vor dem Servieren kann man die Zellen eines Granatapfels unterheben: „Dann wird?s noch hübscher und runder.“
Für den Reis sollte man jetzt schon die Trockentomaten in Wasser eingeweicht haben und nun klein schneiden. Die mittelfein geschnittene Zwiebel in Butter andünsten, Tomaten und kleingeschnittene Paprika dazugeben. Alles erhitzen und auch den Reis leicht glasig andünsten. Nun kommen Fischsoße und Curry dazu. Rat der Köchin: „Wenn man den ganz scharfen grünen Curry im Haus hat, genügt ein halber Löffel!“ Außerdem könne man statt der Thai-Paste arabisches Harissa nehmen. Der Reis kann mit Jasmin aromatisiert sein.
Nun die Reis-Maß-Tasse zweimal mit Wasser füllen und aufgießen, aufkochen, für zehn Minuten auf kleinste Flamme stellen und danach eine Viertelstunde ziehen lassen. „Ganz wichtig“, mahnt die Politikerin: „Den Deckel immer drauf lassen.“ Vor dem Servieren mit einem Esslöffel Butter oder Olivenöl verrühren und mit gehacktem Koriander bestreuen.
Derweil ist auch das dritte Rezept fertig: Die Stiele aus den Pilzen drehen, fein hacken und mit derselben Menge zerkrümeltem Schafskäse, sehr fein geschnittenen Kapern und Schalotten vermengen. Je nach Geschmack mit etwas Chili schärfen, mit Olivenöl beträufeln und bei „etwas höherer Hitze“ im Backofen etwa eine Viertelstunde backen.