
Der Steinberg gehört zu Würzburg wie Main, Dom und Residenz. Im Sommer sorgt er für brütende Hitze in der Stadt drunten und im Herbst für einen farbenprächtigen Anblick, wenn sich das Weinlaub nach der Lese erst gelb und später dunkelrot verfärbt. Mit seinen senkrechten Rebenreihen, den waagrechten Weinbergsmauern und dem Kamm von Laubbäumen an der Hügelkuppe erinnert der langgestreckte Steinberg manchmal fast ein wenig an den Schuppenpanzer eines riesigen, liegenden Drachens, heißt es in einer Pressemitteilung.
Das jedenfalls fand Andreas Mettenleiter, der die Idee weiter ausgesponnen hat, auch wenn die einzigen Reptilien dort inzwischen scheue Zauneidechsen sind: Aus einem bocksbeutelförmigen Riesen-Ei schlüpft der Saurier „Stein“, der im Gegensatz zu seinen wilden Geschwistern kein Fleisch fressen und niemandem etwas zuleide tun will.
Dafür liebt er vergorene Früchte und singt, wenn er vom Alkohol ein wenig beschwipst ist. Stein erlebt zahlreiche Abenteuer, findet Freunde, rettet die jungen Flugsaurier des „Nordheimer Vögelein“ vor dem Ertrinken und bringt der muschelgestaltigen „Weinprinzessin“ Silvana ein Ständchen. Vor dem tödlichen Biss einer bösen Schlange rettet ihn zum Glück das Wunderkraut „Ewigleben“.
Aber auch Dinosaurier leben nicht ewig: Nach zweihundert Jahren schläft der sanfte Riese friedlich ein, rutscht ins Meer, wird versteinert und sorgt auf diese Weise dafür, dass Jahrtausende später der Würzburger Steinberg entsteht.
Diese phantasievolle Geschichte für Kinder und alle, die sich ihr kindliches Gemüt bewahrt haben, hat die Berliner Illustratorin Barbara Schumann liebevoll und einfühlsam ins Bild gesetzt. Entstanden ist dabei ein wunderschönes Lese- und Vorlesebuch für alle Generationen, das sich auch als Geschenk gut eignet.
Der durchgehend farbige Hardcover-Band ist für 15 Euro im Würzburger Buchhandel und bei Papier Pfeiffer zu erhalten. Zum gleichen Preis gibt auch eine englische Ausgabe.