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Würzburg
Der Würzburger Kunsthändler Franz Xaver Müller ist verstorben
Er war eine Persönlichkeit des Kunstlebens in Franken. Die Würzburger Kunstszene hat Franz Xaver Müller, der mit 81 Jahren verstorben ist, viel zu verdanken.
Vielseitiger Kunsthändler und Meister des Bilderrahmens: Franz Xaver Müller ist im Alter von 81 Jahren verstorben. 
Foto: Herbert Kriener | Vielseitiger Kunsthändler und Meister des Bilderrahmens: Franz Xaver Müller ist im Alter von 81 Jahren verstorben. 
Herbert Kriener
Herbert Kriener
 |  aktualisiert: 07.05.2020 02:10 Uhr

Plötzlich und unerwartet ist der Würzburger Kunsthändler Franz Xaver Müller im Alter von 81 Jahren gestorben. Aktiv und kreativ wie er immer war, hat er bis zur letzten Stunde in seiner Kunsthandlung am Kardinal-Fauhaber-Platz gearbeitet. Um ihn trauern seine Frau Brigitte mit Familie, viele Freunde und Wegbegleiter.

Über 60 Jahre als Kunsthändler tätig

Mit Franz Xaver Müller, der über 60 Jahre in seiner Branche tätig war, verliert Würzburg einen großen Kunstkenner und Förderer der neuzeitlichen Malerei. Zu seinem 80. Geburtstag hatte Andrea Brandl, die Leiterin der Kunsthalle Schweinfurt, Müller als eine "Persönlichkeit des Kulturlebens in Franken" gewürdigt, "die ihresgleichen sucht".

Müllers Kunsthandlung ist die älteste ihrer Art in Würzburg, "aber immer modern", wie Müller zu Lebzeiten betonte. Im vergangenen Jahre hatte der Inhaber das 125-jährige Bestehen mit einer Ausstellung von Bildern der berühmten "Jungen Wilden" Elvira Bach aus Berlin gefeiert.

Den Grundstock für das Unternehmen hatte Müllers Großvater gelegt, der als Glaser aus Augsburg auf der Walz nach Würzburg gekommen war und hier die Hofglaserei Winter an der früheren Maxstraße erworben hatte.

Kunsthandlung vom Vater übernommen

Sein Enkel Franz Xaver Müller hat nach seiner Schulzeit zunächst Schreiner gelernt. Dann haben ihn seine Eltern nach Düsseldorf in eine Kunsthandlung geschickt, um das Bilderrahmen zu lernen. Schon in jungen Jahren stieg er dort zum Geschäftsführer auf. In der Glaserfachschule in Hamburg wurde er dann 1961 Deutschlands jüngster Glasermeister.

Danach kam Franz Xaver Müller zurück in die Kunsthandlung seines Vaters Leonhard Müller, die er Ende der 80er Jahre übernahm. Bis zuletzt war er hier aktiv. Unterstützung bekam er von seinem Stiefsohn Frank Schmidt.

Unzählig sind die Begegnungen, die Müller über die Jahre mit Künstlern und Sammlern erlebt hat. In jungen Jahren hat er bei Weiß-Blau Tennis gespielt, wurde dann zum Rudern abgeworben. Bei der Würzburger Rudergesellschaft Bayern lernte er mit Hermann Gerlinger einen der größten Deutschen Kunstsammler kennen.

Gemälde aus der Region gesammelt

Aber auch Müller selbst wurde zu einem großen Sammler von Gemälden bekannter Künstler. Bilder aus der Region haben es ihm vor allem angetan. Seine besondere Leidenschaft war das kunstvolle Rahmen der Bilder.

Franz Xaver Müller war seit 2004 auch aktives Mitglied der Roßperger Ritter vom Schenken. Der Kulturverein trauert um seinen langjährigen Zeremonienmeister. Müller sei ein allseits geschätztes Mitglied gewesen, würdigt Präsident Norbert Bauriedel. Mit seinem Kunstsachverstand habe er wesentlich zur Aufarbeitung der Vereinshistorie um die Gründer, die Würzburger Künstler Gebrüder Schistl, beigetragen.

 
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