Mit Rudolf Simmelbauer starb am 20. April unerwartet ein Veitshöchheimer Kommunalpolitiker, dem besonders die Jugend stets am Herzen lag. Simmelbauer war nach dem Studium der Sozialarbeit und Pädagogik in München im Jahr 1965 nach Würzburg gekommen, wo er bis 1975 als Jugendpfleger und Sozialinspektor bei der Stadt Würzburg arbeitete. Das sichere Beamtenverhältnis aufgebend, studierte er Schul- und Sonderschulpädagogik. 21 Jahre war er als Sonderschullehrer an der Elisabeth-Weber-Schule tätig. 1996 wechselte er an die Adolph-Kolping-Schule zur Erziehungshilfe, war als Koordinator der Mobilen Sonderpädagogischen Dienste im Schulamtsbezirk Würzburg auch für die Konzeptentwicklung zuständig und in seinen letzten Berufsjahren auch in das Projekt Förderklasse für Hochbegabte am Deutschhaus-Gymnasium involviert.
Der pensionierte Sonderschullehrer kann sich von behaupten, von 1978 bis 2008 als Gemeinderatsmitglied, mit fünfjähriger Unterbrechung in den 1990er Jahren, die Entwicklung Veitshöchheims mitgeprägt zu haben. Im Gemeinderat war Simmelbauer bis Herbst 1984 als stellvertretender Fraktionssprecher ein geschätzter Kollege in den Reihen der CSU. Nach internen Auseinandersetzungen trat er im Frühjahr 1985 zur UWG über. Auf ihn gehen die gemeindlichen Richtlinien zur Jugend- und Sportförderung und zur Vergabe von Erbbaurechtsgrundstücken zurück. 22 Jahre war Simmelbauer auch Mitglied des Jugendwohlfahrtsausschusses des Landkreises, ebenso des Ortswaisenrates.
Drei Kinder, acht Enkel
Die Jugendarbeit lag ihm auch außerhalb seines Berufs besonders am Herzen. Seit 1975 im Veitshöchheimer Schenkenfeld sesshaft, machte sich Simmelbauer auch außerhalb des Gemeinderates durch zahlreiche Ehrenämter wie Pfarrgemeinderatsmitglied, Jugendleiter und Pressewart der Turngemeinde einen Namen. Für die TGV hat er unter anderem verschiedene Reisen nach London, Paris oder auch in den Bayerischen Wald organisiert. 1979 war er als Elternbeiratsvorsitzender der Grundschule einer der Initiatoren für die Gründung der Sing- und Musikschule Veitshöchheim und initiierte den Ferienpass. Er war auch Förderer des Musikvereins, früher Jugendblaskapelle. Ihm ging es vor allem auch um die Sicherheit der Jugend, so geht auf sein Betreiben hin auch die Schulwegmarkierung im Ort zurück.
Im Ruhestand genoss es der dreifache Vater und achtfache Großvater mit seiner Frau Gabriele, mit der er seit 1967 verheiratet war, im Garten zu arbeiten und zu wandern. Der 82-Jährige konnte voller Zufriedenheit auf sein Lebenswerk zurückblicken, weil es ihm gelang, Spuren zu hinterlassen und er ein hohes Maß an persönlicher Wertschätzung genießen konnte.
Der Trauergottesdienst findet am Dienstag, 9. Mai, um 9 Uhr in St. Vitus statt, die Beisetzung um 10 Uhr auf dem Waldfriedhof.