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Uffenheim
Der Uffenheimer Stadtrat möchte ein weiteres Gebiet für Windräder
Gerhard Krämer
 |  aktualisiert: 26.05.2024 02:40 Uhr

Mit der 31. Änderung des Regionalplanes der Region Westmittelfranken, der die Flächen für mögliche Windkraftanlagen betrifft, sind nicht alle im Uffenheimer Stadtrat einverstanden. Das Gremium beschloss aber mehrheitlich, erneut die Aufnahme des Gebiets zwischen Custenlohr und Welbhausen zu beantragen.

Für das Erreichen der bundesweiten und bayerischen Energieziele müssen ausreichend Gebiete für Windkraftanlagen ausgewiesen werden. Das Windenergieflächenbedarfsgesetz sieht für Bayern einen Flächenbeitragswert bis 31. Dezember 2027 von 1,1 Prozent der Landesfläche und bis zum 31. Dezember 2032 von 1,8 Prozent der Landesfläche vor. Um diesem Ziel gerecht zu werden und der Windkraft Flächen zu geben, werden im Regionalplan der Region Westmittelfranken etwa 8705 Hektar an Vorranggebieten ausgewiesen, was rund 2,02 Prozent der Regionsfläche entspricht.

In den Vorranggebieten für die Nutzung der Windkraft wird laut Verwaltungsangaben dem Bau und der Nutzung von raumbedeutsamen Windkraftanlagen der Vorrang vor anderen Nutzungen eingeräumt, das heißt, der Windkraftnutzung entgegenstehende Nutzungen beziehungsweise Vorhaben werden ausgeschlossen.

Windräder dorthin, wo Strom gebraucht wird

Wie bereits vom Regionalen Planungsverband im vergangenen Jahr angekündigt, wird die geplante Fläche südöstlich von Kleinharbach, die der Stadtrat Ende 2022 beschlossen hatte, aufgrund von militärischen Nutzungseinschränkungen nicht als Vorrang- beziehungsweise Vorbehaltsgebiet für die Windkraft ausgewiesen. Stattdessen wird nun das Vorranggebiet WK 118 westlich von Kleinharbach bei Equarhofen im Gemeindegebiet Simmershofen neu ausgewiesen.

Für Stadtrat Ewald Geißendörfer ist diese Ausweisung nicht in Ordnung. "Wir haben im Westen genug", meinte er. Bürgermeister Wolfgang Lampe stimmte dem zu. Der Wunsch der Kleinharbacher sei gewesen, im Osten des Ortes eine Fläche auszuweisen, die Platz für drei Windräder böte. Des Weiteren meinte Geißendörfer: "Wir müssen Windräder auch einmal dorthin stellen, wo der Strom gebraucht wird." Das Vorranggebiet WK 116 (an der Autobahn A7 zwischen Welbhausen und Wallmersbach) sowie auch die benachbarten Vorranggebiete WK 115 und WK 118 befinden sich innerhalb des militärischen Interessensgebiets des Militärflugplatzes Niederstetten und Ansbach/Illesheim sowie der Luftverteidigungsanlage Lauda, aber außerhalb von Schutzbereichen. Hier muss laut Verwaltung anhand des konkreten Einzelfalls im Anlagengenehmigungsverfahren überprüft werden, ob und in welcher Art gegebenenfalls Beeinträchtigungen der Belange dieser Einrichtungen vorliegen.

Enttäuscht vom Regionalplan

Beim Vorranggebiet WK 116 muss noch einiges zusätzlich beachtet werden. Das Gebiet grenzt an das SPA-Gebiet "Ochsenfurter und Uffenheimer Gau und Gäulandschaften nordöstlich Würzburg". Für bestimmte Greifvögel, welche im SPA-Gebiet als kollisionsgefährdete Arten geführt sind, sollte bei Projektierungen ein Radius von 200 Meter um Feldgehölze berücksichtigt werden. Zudem quert eine Wasserversorgungsleitung das Vorranggebiet in der Mitte. Innerhalb des Areals befinden sich darüber hinaus auch Bodendenkmäler.

Enttäuscht vom Regionalplan zeigte sich Bürgermeister-Stellvertreter Hermann Schuch. "Wir haben mit mehr Windrädern gerechnet", sagte er – gerade mit Blick auf die geplante Wasserstoffanlage. Ob das Gebiet zwischen Custenlohr und Welbhausen noch aufgenommen wird, sei fraglich. Die ausgesendeten Signale jedenfalls deuteten nicht darauf hin, bedauerte Schuch.

 
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