WÜRZBURG
Der Professor serviert Katzenfleisch
Not an der „Heimatfront“ Im Sommer 1916 sind Lebensmittel rationiert und nur noch gegen Marken zu bekommen – wenn die Geschäfte nicht leer sind. Die Menschen hungern und essen sogar Katzen- und Pferdefleisch. Bis Kriegsende sterben 700 000 Deutsche an Unterernährung.

Der 57-jährige Karl Bernhard Lehmann ist Professor für Hygiene in Würzburg und somit ein Mitglied des gehobenen Bürgertums, das auf perfekte Manieren achtet. Doch das Menü, das der Gelehrte im Sommer 1916 einer Gruppe von jungen Mädchen servieren lässt, missachtet den in seiner Gesellschaftsschicht üblichen Komment. Was seine Frau und seine Töchter gekocht haben, sei „wohlschmeckend, sauber und wohlbekömmlich“, beruhigt der Professor die Gäste vor der Mahlzeit, allerdings verstoße es „gegen Vorurteile“.
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