Das Exemplar ist ausgesprochen mürbe, krümelt aber nicht und schmeckt ausgewogen süß und zartbitter. Der Leiter der unterfränkischen Polizei lehnt sich zufrieden zurück: „Ein Lieblingsrezept ist mal ein angenehmerer Anlass für ein Pressegespräch als Unfallstatistiken, Gewalt und subjektive und objektive Sicherheit“, sagt Gerhard Kallert.
„Mein Lieblings-Hauptgericht wird Ihnen wenig nützen“, sagt Kallert, der sich einen „absoluten Bratwurst-Fan“ nennt. Tatsächlich, man müsste Metzger sein, um die Leibspeise des Polizeichefs nachzukochen. Freilich ist das Wurst-Thema für einen Mittelfranken besonders dann interessant, wenn das Leben ihn nach Unterfranken geführt hat, wo man ihm plötzlich Bratwurst in Soße servierte: „Das kennt man sonst nirgends.“
Drei- bis viermal habe er schon etwas schlucken müssen, als ihm bei Dienstfahrten durch den Bezirk sein salziges Leibgericht in brauner Tunke vorgesetzt wurde. Doch dann freundete sich Kallert mit dem fremden Brauch doch gerne an.
Zur Kallertschen Familientradition wurde indes ein Kuchenrezept. Die Tochter, gelernte Erzieherin, hat es längst von der Mutter übernommen „und bringt Nusseckchen mit in den Kindergarten“. Der Polizeipräsident lobt eine praktische Eigenschaft: „Man kann den Kuchen in kleine oder große Stücke schneiden.“
Das wird gebraucht:
Für den Teig:
2 Eier
130 g Butter
130 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
300 g Mehl
1 TL Backpulver
Für den Belag:
3 EL Aprikosenmarmelade
150 g Margarine
150 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
3 EL Wasser
300 g Haselnüsse
Glasur
So wird's gemacht:
Die Zutaten für den Teig in einer Schüssel mit Knethaken zu einer glatten Masse verarbeiten und auf einem Kuchenblech ausrollen. Dazu empfiehlt die Backstube Kallert: Vor dem Ausrollen eine Frischhaltefolie über den Teig legen – „so bleibt nichts kleben!“
Dann wird die Aprikosenmarmelade auf dem Teig verstrichen. Für die obere Belagschicht die Margarine in einem Topf schmelzen lassen, Zucker, Vanillezucker und Wasser dazu und einmal kurz aufkochen lassen. Die Haselnüsse (zuvor halb gerieben, halb gehackt) einrühren. Die Masse etwas abkühlen lassen und auf dem Teig mit der Marmelade verteilen.
Die Nussecken werden im vorgeheizten Backofen bei 175 Grad etwa eine halbe Stunde lang „schön braun“ gebacken. Wie man den abgekühlten Kuchen in die regelmäßigsten Dreiecke bekommt? Zuerst die Gesamtfläche in Quadrate schneiden und vom Blech nehmen, die Quadrate dann diagonal halbieren.
Die Kuchenglasur wählt man nach Geschmack, sagt Kallert. In die geschmolzene Schokolade „taucht man die Ecken oder die Kanten“. Die Kallert-Nussecke ist entlang der längeren Kanten relativ tief in Kuvertüre getunkt – in Zartbitter.