
"Ulsenheim voll Musik!" - Unter diesem Motto feiert der Musikverein "Zeitvertreib" vom 1. bis 3. Juli am Gänssee sein 100. Jubiläum. Im Jahre 1922 von Georg Rothkirch gegründet, blickt der Musikverein „Zeitvertreib“ Ulsenheim (MZU) auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung des Vereins entnommen.
Die ersten Jahre waren geprägt vom Aufbau der Kapelle, und es wurden viele Auftritte in der näheren Umgebung gespielt. Der Zweite Weltkrieg unterbrach die frühe Blütezeit des Vereins. Erst 1950 nach dem Wiederaufbau des zerstörten Dorfes startete die zweite Bläsergeneration mit ihrer Ausbildung.
1972 wurde das 50-jährige Bestehen mit einem großen Musikfest gefeiert. Auf Initiative von Joseph Bonmariage, einem ehemaligen belgischen Kriegsgefangenen in Ulsenheim, sowie Ernst Uhl nahm eine Delegation aus Harzé/Belgien am Fest teil. Diese Partnerschaft mit der dortigen Blaskapelle sowie die Freundschaft mit der Fanfare de Chézy sur Marne aus Frankreich, die bereits Verbindungen nach Harzé hatte, sollten in Zukunft das Vereinsleben stark bereichern.
So gab es bereits regelmäßig Auftritte und Reisen in beide Länder, lange, bevor die fränkischen Bezirkspartnerschaften in umliegenden Städten und Gemeinden ebenfalls Partnerschaften mit umliegenden europäischen Kommunen eingingen. 1997 zum 75. Jubiläum des MZU, an dem neben vielen Kapellen aus der Umgebung auch noch Kapellen aus Neer in Holland und aus Rolo in Italien teilnahmen, wurden dann die Partnerschaftsurkunden unterzeichnet.
Reisefreudiger Verein
Der MZU war schon immer sehr reisefreudig, so folgte im Jahr 2000 ein Ausflug nach New York zur Steubenparade, 2004 eine Reise nach Slupsk in Polen und 2007 ein Ausflug nach Sligo in Irland zur St. Patricks Parade.
Mit Gerhard Geuder, der seit 1981 den MZU dirigiert, änderte sich im Lauf der Zeit der Musikstil von reiner Blasmusik zu moderner und zu symphonischer Blasmusik. Mit Heinrich Gärtner, der die Marschformationen choreografiert und dirigiert, betrat der MZU wiederum Neuland auf dem Gebiet der Marschparaden. Man war dazu eigens zur Partnerkapelle in Chézy in Frankreich – dem großen Vorbild – gefahren, um an einem Wochenende gemeinsam mit den dortigen Musikerkollegen eine „Marching Show“ einzuüben.
Dies wurde im Lauf der Zeit natürlich noch verfeinert, und mittlerweile ist der MZU im weiten Umkreis für seine Marschformationen bekannt. Dies soll natürlich auch am Festsonntag, 3. Juli, eine zentrale Rolle spielen. So werden die Franzosen aus Chézy am Nachmittag nach dem Einmarsch auf den Festplatz am Gänssee ihre neueste „Marching Show“ präsentieren.
Beginnen wird das Programm allerdings mit einem gemeinsamen Konzert der französischen belgischen und Ulsenheimer Kapelle um 11 Uhr im Festzelt, gefolgt von einem Soloauftritt der Echos de l `Amblève aus Belgien gegen 12 Uhr. Im Anschluss an den Festzug, der um 13.30 Uhr beginnt, folgt dann der Gemeinschaftschor der vielen am Fest beteiligten Kapellen aus dem Umland.
Der Nachmittag wird umrahmt von den örtlichen Gastkapellen, abwechselnd auf der Bühne im Festzelt, sowie auf der im letzten Jahr gebauten Seebühne, malerisch am Gänssee gelegen. Die Partnerkapelle der Ulsenheimer aus Reusch läutet das Nachmittagsprogramm ein.
Krönender Abschluss des Sonntags wird das Konzert der Hergolshäuser Musikanten unter der Leitung von Rudi Fischer sein, das gegen 20 beginnt.
Auch die Tage vorher sind prall gefüllt mit einem abwechslungsreichen Programm. So findet bereits am Donnerstagabend, 30. Juni, eine Veranstaltung des Bauernverbandes statt, am Freitagabend, 1. Juli, heizen die Würzbuam dem Publikum so richtig ein und den Samstagabend gestalten die Rodheimer Musikanten.