Zum Jubiläumsjahr der Gemeinde soll die Fleißarbeit nun in einem Buch veröffentlicht werden: 11 000 Wörter auf 300 Seiten.
Wenn der „Hälchaemäsder“ den „Darwes“ und das „Greidlflääsch“ so richtig „uures“ hat, dann isst er halt „Bfaanggl“ mit „Ananas“.
Noch vor kurzem verstanden Erlabrunner Schüler bei solchen Sätzen nur Bahnhof. Dabei handelt es sich um Worte aus ihrer Heimatsprache.
Heute wissen sie, dass der Mesner den Blechkuchen und das Schlachtfleisch satt hat und deshalb lieber Pfannkuchen mit Erdbeeren isst.
Denn seit Anfang 2007 ist Dialekt wieder in aller Munde in dem kleinen Weinort am Volkenberg, seitdem beschäftigt sich das Dorfprojekt „Erlabrunner Dialekt“ mit der dortigen Muttersprache.
Der Fleiß von 60 Mitarbeitern
In unzähligen Gesprächen, Interviews, Treffen haben die Mitglieder nach alten Worten geforscht und begonnen, die Ergebnisse zu dokumentieren.
Der Fleiß der rund 60 Mitarbeiter mündete nun in ein 300 Seiten starkes Erlabrunner Lexikon, in dem rund 11 000 Worte zu finden sein werden.
Erscheinen wird das Werk im Oktober im Rahmen der Eröffnungsfeier anlässlich einer Brauchtums-Ausstellung im Gemeindezentrum.
Dass Dialekt nicht nur bei älteren Bürgern beliebt ist, sondern auch bei Kindern, zeigte ein Besuch in der Grundschule Margetshöchheim bei den Schülern der Klasse 4b.
Schließlich bestehe ein Ziel des Dorfprojektes darin, den ortstypischen Dialekt wieder ins Gespräch zu bringen, so Simon Mayer, einer der Initiatoren.
Weil in der Schulklasse Erlabrunner und Margetshöchheimer Kinder sind, wurde in diesem Jahr der Dialekt beider Dörfer besprochen.
Klassenlehrerin Arne Willebrand konnte für die „Dialekt-Unterrichtsstunden“ aus Erlabrunn Elsbeth Will und Mayer und aus Margetshöchheim Elli Pauli begrüßen.
Wie kleinräumig sich die Aussprache von Wörtern ändert, wurde beim Vergleich der Dialekte der Nachbargemeinden deutlich: Sagt der Erlabrunner zur Gans „Goons“, sagt der Margetshöchheimer „G°a°ans“ und der Leinacher „Gaans“.
Unterstützt wurde das Dorfprojekt durch das Unterfränkische Dialektinstitut (UDI). Dialektforscherin Monika Fritz-Scheuplein von der Universität Würzburg zeigte den Schülern anhand von Sprachverbreitungskarten sowie von Text- und Hörbeispielen aus Asterix-Dialektbüchern, wie groß die Vielfalt der Dialekte in Deutschland, Bayern und Unterfranken ist.