zurück
EISINGEN
Der Mann der ersten Stunde vor dem Ofen
Das Eisinger Holzofenbrot gibt es seit 40 Jahren beim Backhäusles-Fest. Uli Kiesel, Hugo Röder und Klaus Wenzl (von links) stehen in den Startlöchern für dieses Wochenende.
Foto: Wilma Wolf | Das Eisinger Holzofenbrot gibt es seit 40 Jahren beim Backhäusles-Fest. Uli Kiesel, Hugo Röder und Klaus Wenzl (von links) stehen in den Startlöchern für dieses Wochenende.
Wilma Wolf
 |  aktualisiert: 28.06.2017 03:38 Uhr

Heiß her geht es an diesem Wochenende wieder in der Eisinger Hauptstraße. Untrennbar mit dem Eisinger Backhäuslesfest verbunden ist ein Name: Hugo Röder. Er ist der Mann der ersten Stunde, das Urgestein des Festes. Er war von Beginn an mit dabei und ist es bis heute geblieben. Beim Auf- und Abbau, im Grillstand oder beim Bierausschank. 40 Jahre lang ist er mit dem Fest gewachsen und das Fest mit ihm. Heute steht er gemeinsam mit Dirk Becker, dem Leiter der TSV-Fußballabteilung, in der ersten Reihe der Organisation. Er langt überall hin, wo gerade eine Hand gebraucht wird, egal ob beim Herausholen des Brotes aus dem Ofen oder beim Stapler fahren.

Entstanden ist das Fest im Jahr 1977, weil damals das wertvolle Riemenschneider-Kreuz in der katholischen Kirche restauriert werden musste. „Durch das Fest konnten wir der Kirchengemeinde Gelder für die Restauration spenden“, sagt Röder.

Klein und bescheiden sei die Veranstaltung damals direkt neben dem alten Backhaus gewesen, mit der man wieder an die alte Tradition des Brotbackens im Gemeindebackhaus aus dem Jahr 1855 erinnern wollte. Die Plätze zur Bewirtung waren beschränkt, denn auf dem heutigen „Festplatz“, dem Place de Bernieres- sur-Mer, stand zu dieser Zeit noch ein Bauernhof. Dennoch habe man damals schon Brot und Blaatz gebacken. „Mit geringsten Mitteln, mit Holzstangen, haben wir eine kleine Überdachung auf dem kleinen Platz und auf der Straße gebaut, damit die Gäste einigermaßen trocken sitzen konnten“, erinnert sich Röder. Mit der Zeit wuchs nicht nur die Fläche für das Fest, sondern auch die Professionalität. Damals wie heute stand Röder ganz vorne in der Organisation. Im Laufe der Jahre traten viele Eisinger Vereine als Festveranstalter auf – und zogen sich auch wieder zurück, sagt der 72-Jährige.

In diesem Jahr zeichnet der TSV Eisingen, dessen Vorsitzender Röder seit 2002 ist, verantwortlich. Allerdings, so fügt er an: „Wie es weitergeht, das steht noch in den Sternen. Es kann sein, dass mal eine Pause ist.“ Man habe vor ein paar Jahren schon mal darüber gesprochen, mal ein Jahr ausz setzen. Aber auch das sei nicht einfach. So habe der TSV in den vergangenen Jahren versucht, das in Eigenregie durchzuziehen. Verschlankungen und Arbeitserleichterungen wurden eingeführt und das Fest 2016 von drei auf zwei Tage reduziert. Denn das größte Problem ist: „Die Helfer werden nicht mehr.“ Viele Probleme habe auch der Barbetrieb mit sich gebracht, so dass man ihn kurzerhand wegfallen ließ. Damit seien auch die Probleme verschwunden. Nicht aber der Kraftakt, den das Fest von den freiwilligen Helfern abverlangt. 80 bis 100 Ehrenamtliche sind am Samstag und Sonntag im Einsatz. Der Erlös fließt hauptsächlich in die Fußballabteilung, vor allem in die Jugendarbeit, und wird dort dringend benötigt.

Und was ist von 40 Jahren besonders in Erinnerung geblieben? Das Fest im Jahr 1995. „Damals waren so viele Besucher da, dass wir unseren Getränkenachschub über Gärten und Zäune zum Bierstand bringen mussten, weil wir nicht durch die Menschenmassen kamen“, erinnert sich Röder. Und noch etwas: Das Essverhalten der Besucher hat sich stark verändert. Deshalb gebe es auch keinen Griebenblaatz und kein Kesselfleisch mehr, weil die Leute nichts Fettes mehr wollen, meint er. Aber der traditionelle Zwiebelblaatz erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit.

Das Festprogramm: Samstag, 24. Juni: 18 Uhr offizieller Bieranstich mit Bürgermeisterin Ursula Engert und Hugo Röder. Musikalische Unterhaltung: Samstag: Blaskapelle „Die Eisinger“. Sonntag: Borszalino, Kinderprogramm am Nachmittag. Festbetrieb: Samstag ab 16 Uhr, Sonntag von 11 bis 22 Uhr, 1500 überdachte Sitzplätze stehen zur Verfügung.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Eisingen
Wilma Wolf
Dirk Becker
TSV Eisingen
Ursula Engert
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top