Das beherrschende Thema der Bürgerversammlung am Heuchelhof am Mittwochabend war großes Misstrauen gegenüber den Lärm-Berechnungen der Autobahndirektion Nordbayern für die Neubaustrecke der A3 zwischen Heidingsfeld und der Talbrücke Randersacker. Drei Anträge als Empfehlungen an den Stadtrat gab die Versammlung der Verwaltung mit auf den Weg, diese sollen in die Beschlussfassung des Stadtrates zu diesem Projekt einfließen.
Baudirektor Wolfgang Würker von der Autobahndirektion aus Nürnberg erläuterte zu Anfang der Versammlung die Variante Katzenbergtunnel, die von der Lenkungsgruppe als favorisierte Lösung angesehen wird. So stießen die künftige neue Heidingsfelder Talbrücke und die Troglösung bis zur Rastanlage auf Zustimmung. Angesichts eines bis zum Jahr 2020 um 43 Prozent anwachsenden Verkehrsaufkommens, wollten sich die Heuchelhöfer aber nicht damit zufrieden geben, dass zwischen der Rastanlage und der Randersackerer Brücke „nur“ Lärmschutzwände vorgesehen sind.
Christiane Kerner, Vorsitzende des Bürgervereins Heuchelhof formulierte die Anträge: So sollen die Pläne für den Ausbau der Autobahn zwischen der Rastanlage und der Talbrücke Randersacker in Hinblick auf maximalen Lärmschutz überarbeitet werden; dies insbesondere unter Berücksichtigung des steigenden Verkehrsaufkommens und der besonderen Lärmsituation bei Ostwindlagen. Speziell Anwohner aus der Londoner und Osloer Straße hatten sich im Verlauf der Versammlung über den ihrer Ansicht in diesem Bereich mangelnden Lärmschutz in den neuen Planungen beschwert.
So wird auch eine permanente Lärmmessung am Heuchelhof gewünscht, die bei einem zu hohen Lärmpegel die Geschwindigkeit der auf der A 3 vorbeifahrenden Fahrzeuge automatisch reduzieren soll. Damit diese Geschwindigkeitsbeschränkung auch eingehalten wird, wollen die Heuchelhöfer gleichzeitig eine dauernde Radarüberwachung des Verkehrs in beiden Richtungen zwischen der Rastanlage und der Talbrücke bei Randersacker.
Zu Beginn der Versammlung hatte Oberbürgermeisterin Dr. Pia Beckmann ein Resümee über die Arbeit der Verwaltung am und für den Heuchelhof gezogen. 9076 Bürger lebten nach der letzten Zählung im Stadtteil, von denen rund 30 Prozent unter 25 Jahre alt seien, zwölf Prozent hingegen seien älter als 70 Jahre. Seit 1980 hätte sich die Zahl der Einwohner verdoppelt, so die OB, 1126 Bewohner des Heuchelhofes seien derzeit ausländische Mitbürger.
Die Gute Nachricht: In der Kindertagesbetreuung gebe es noch freie Plätze, so die OB. Die weniger gute: Vier Kinder im Alter unter drei Jahren stünden auf der Warteliste. Um dem wachsenden Anteil an jungen Familien mit Kindern am Heuchelhof Rechnung zu tragen, soll zum 1. September das Windrädchen zu einer reinen Kinderkrippe umgewandelt werde, dann stünden zwölf weitere Plätze für Kinder bis zu drei Jahren im Stadtteil zur Verfügung, berichtete Beckmann.