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Würzburg
Der Kunstleere Raum zu Gast im Cortile del Arte in Turin
Kunstleerer Raum zu Gast in Turin
Foto: Evelin Neukirchen | Kunstleerer Raum zu Gast in Turin
Bearbeitet von Lena Berger
 |  aktualisiert: 29.09.2021 02:53 Uhr

“Un cubo vuoto per mostre” - ein leerer Kubus für Ausstellungen, so lautete die Headline, mit der die italienische Zeitung „la Repubblica“ den Event der Würzburger Künstlergruppe „Achtung! Kunstleerer Raum“ (Mechthild Hart, Gabriele Kunkel, Evelin Neukirchen und Georgia Templiner) ankündigte. Und anscheinend, um zu verdeutlichen, wie paradox ein mit Kunst gefüllter Kunstleerer Raum ist, benannte sie ihn kurzerhand in „Kunstkubus“ um.

Der Cortile del Arte (Hof der Künste) in Turin war Schauplatz des Events, heißt es in einer Pressemitteilung der Würzburger Künstlergruppe. Er beherbergt Künstlerateliers, eine Kunstgalerie, Restaurierungswerkstätten und geht auf eine Initiative der Malerin Adelma Mapelli in den 1990er-Jahren zurück. Sie wollte einen zentralen Ort für Kunst, Künstler und Kunstbetrachtung schaffen. Also bestens geeignet, um den Kubus dort aufzubauen und ihn zum Kontaktraum für deutsche und italienische Künstler werden zu lassen.

Spannendes Spektrum zeitgenössischer Kunst

So präsentierten dann auch Anfang September namhafte Turiner Künstler ihre Werke im „Kunstkubus“: Pablo Mesa Capella provozierte mit seinem Werk "Europe's living a celebration - aperitivo,“ indem er zwei Hakenkreuze mit Cocktailfähnchen bestückte. Bei der Installation „CUBA“ wurden die beeindruckenden schwarz-weiß Fotografien von Lorenzo Avico mit elektronischen Kompositionen von Piercarlo Bórmida untermalt und in "History of Violence" verwandelte Claudio Cravero den Kunstleeren Raum in einen Tatort. Von Fotografie, elektronischer Musik, Malerei, Installation und Performances zeigte sich den zahlreichen Besuchern ein spannendes Spektrum zeitgenössischer Kunst.

„Der Kunstleere Raum ist eine tolle Idee“, schwärmte der Fotokünstler Claudio Cravero. „Bestechend einfach.“ Alle wären sofort dabei gewesen, als die Anfrage der deutschen Künstlerinnen kam. Das Interessante sei, dass durch den eigentlich begrenzenden Rahmen, ein kreatives Spannungsfeld geschaffen würde. „Ein offener Raum zwischen Künstlern und Publikum“, wie die „la Repubblica“ die ungewöhnliche Idee interpretierte.

„Die Aufmerksamkeit und Wertschätzung für unser Projekt war überwältigend“, darin sind sich Gabriele Kunkel und Georgia Templiner einig. Für das nächste Jahr sind bereits neue gemeinsame Aktionen angedacht.

 
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