Bald hat er seine weltmusikalischen Klangcollagen 40 Mal in Gärten und Landschaften installiert. Von der Würzburger Landesgartenschau des Jahres 1990 aus haben seine Kompositionen es bis zu den Bundesgartenschauen geschafft. Da ist es doch anzunehmen, dass sich Burkard Schmidl auch kulinarisch gern in Kohl und Böhnchen wälzt? Aber der Komponist hatte schon als Kind eine unüberwindliche Abneigung gegen jedes Gemüse.
Pädagogische Maßnahmen prallten an ihm ab, der Teller wurde nicht leer. Seine Eltern – der Vater leitete in Würzburg die Buchhandlung am Dom – waren froh, dass das Kind außer Haferflocken wenigstens Obst aß. Es gedieh, war fast nie krank. Später war der Keyboarder mit Bands wie Missus Beastly und den Dissidenten auf ausgedehnten Tourneen: „Wenn nach dem Konzert nur noch ein Grieche offen hatte, ging?s eben hungrig ins Bett“, sagt der Wahl-Eibelstädter.
Medizinische Diagnosen konnten dieses Unbehagen am kulinarischen Grün ausgerechnet bei Deutschlands Klanggärtner nicht erklären. Nur die Schauspielerin Marianne Sägebrecht, die er zur Zeit ihres Durchbruchs mit dem Film „Out of Rosenheim“ kennen lernte, wusste: „Du warst in einem früheren Leben Eskimo, die essen auch kein Gemüse.“
Zum Glück gehört die Kartoffel nicht in diese Lebensmittelklasse. Kartoffeln müssen für den 61-Jährigen dann aber „wirklich die ganz besonders guten Sorten sein“. Also kann man ihm eine besondere Freude mit dem Blauen Schweden oder der Red Burgundy machen? „Nein, bedaure, das ist schon wieder zu exotisch.“ Zu Schmidls Hähnchenschnitzeln gibt es Bamberger Hörnchen, das Fleisch stammt vom Biohof.
Das wird gebraucht:
1 Hähnchenbrust
Pfeffer und Salz
Mehl
1 Ei
Semmelbrösel
Butterschmalz
eine halbe Zitrone
1 kg Kartoffeln
So wird's gemacht:
Der Witz an den Biohähnchenschnitzeln aus der Klanggärtnerei: Sie sind so dünn geklopft wie richtig gute Wiener Schnitzel. Die dünnen Filetspitzen der Hähnchenbrust werden abgeschnitten und mit dem Fleischklopfer vorsichtig bearbeitet. Das dicke Ende des Fleischstücks quer zur Faser in Scheiben schneiden und ebenfalls breitklopfen. Die großen Schnitzelflächen schneidet Schmidl für die Pfanne in handliche Stücke, würzt, mehliert, wälzt in dem verrührten Eiweiß und -gelb und paniert sie schließlich mit Semmelbröseln. In eine Pfanne kommt viel Butterschmalz, beim Braten werden die Schnitzelchen oft hin und her geschubbert. Servieren mit einer Zitronenscheibe pro Person.
Kartoffeln wie die Bamberger Hörnchen lassen sich nicht für Salzkartoffeln schälen. Die werden als Pellkartoffeln in Wasser gekocht. Eins noch gibt der Komponist weiter: „Eine Marktfrau hat mir jetzt erklärt, frische, junge Kartoffeln kurz nach der Ernte kann man sehr gut mit der Schale essen.“ Burkard Schmidl nimmt sie jedoch beim Namen und pellt die Pellkartoffeln.