Zu einer außergewöhnlichen Lesung hatte "Die Linke" in den Buchladen Neuer Weg eingeladen. Simone Barrientos, Mitglied des Bundestages und kulturpolitische Sprecherin der Fraktion "Die Linke", und Stadtrat Sebastian Roth, OB-Kandidat der "Linken" für Würzburg, begrüßten die zahlreich erschienenen Gäste und Rezitator Wolfgang Hausmann aus der Metropole Ruhr.
„Der junge Karl Marx - Ein Romantiker!“ war sein Thema und überraschte die Zuhörer mit mal nüchternen, aber auch liebestrunkenen Gedichten, heißt es in einer Pressemitteilung. Die lyrische Produktivität des jungen Marx war enorm, hatte er doch an der Universität Bonn neben juristischen etliche philologische Vorlesungen bei August Wilhelm Schlegel, der mit seinem Bruder Friedrich zu den Vordenkern der deutschen Romantik gehörte, belegt. Da reimt sich Herz ganz ungebrochen noch auf Schmerz, da treten märchenhafte Landschaftsgeister und Blumenkönige, Elfen und Nixen auf, und Wahnsinnige, Verzweifelnde oder Zerrissene beklagen strophenreich ihr Leid.
Dieser Abend mit poetischen Zeugnissen gefiel - trotz alledem. Schon in jungen Jahren war Marx kein Langweiler. Das "Kommunistische Manifest" und das "Kapital" von Karl Marx gehören zu den bedeutendsten Schriften des 19. Jahrhunderts und haben die europäische Moderne entscheidend geprägt.