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Würzburg
Der gute Morgen: Barbara Stamm fragt nach der Ernährung für die Seele
Die Corona-Krise als Herausforderung. In unserer Serie geben Menschen aus der Region positive Impulse für den Tag. Heute: Die ehemalige Landtagspräsidentin Barbara Stamm.
Barbara Stamm in ihrem Garten in Würzburg.
Foto: Silvia Gralla | Barbara Stamm in ihrem Garten in Würzburg.
Barbara Stamm
 |  aktualisiert: 16.02.2024 14:16 Uhr

Die Corona-Krise verlangt uns allen viel ab. Ich vermisse beispielsweise das Miteinander und die vielen persönlichen Begegnungen, die ich sonst habe. Derzeit wird der Alltag noch von Video- und Telefonkonferenzen geprägt.

Natürlich war es schön, dass ich aufgrund der Lockerungen wieder einmal zum Friseur gehen konnte. Mehr freue ich mich aber darüber, dass nach den langen Wochen der strikten Kontaktbeschränkungen in Alten- und Pflegeheimen nun unter bestimmten Voraussetzungen wieder Besuche möglich sind. Es war Zeit, dass man seine Liebsten wieder einmal sehen darf. Ich möchte aber auch, gerade heute am Tag der Pflege, daran erinnern, dass Frauen und Männer in Pflegeberufen wie auch pflegende Angehörige tagtäglich Großartiges leisten für ihre Mitmenschen.

Die Wertschätzung für Pflegeberufe muss bleiben

Wenn jetzt für das Pflegepersonal auf Balkonen geklatscht wird, dann ist das schön. Das Klatschen darf aber nie mehr aufhören. Die Wertschätzung muss bleiben, und sie darf sich nicht nur in Applaus bemessen, sondern auch in einer angemessenen Bezahlung, in Tarifgebundenheit, in besseren Rahmenbedingungen und in Weiterbildungsmaßnahmen. Es muss mehr getan werden für Menschen in Pflegeberufen. Viel mehr.

Ich lese oft davon, wie wichtig eine gesunde Ernährung für die Fitness sei. Aber was ist mit der Ernährung der Seele? Daran wird viel zu selten gedacht. Gerade Menschen in der Altenpflege müssen auch mal auftanken können, denn sie sind in ihrem Beruf ständig mit dem Ende des Lebens konfrontiert. Ich wünsche mir, dass sie bald einmal ein Anrecht auf eine Reha bekommen werden. Dass sie nach einer bestimmten Anzahl an Berufsjahren ohne bürokratischen Aufwand einfach mal drei Wochen an sich selbst denken können.

Barbara Stamm (75) aus Würzburg war von 1976 bis 2018 Mitglied des Bayerischen Landtags und von 2008 bis 2018 auch Präsidentin des Landtags. Die Sozialpolitikerin hat zahlreiche Ehrenämter, unter anderem ist sie Landesvorsitzende der Lebenshilfe in Bayern. Dieser Beitrag gehört zur Main-Post-Serie "Der gute Morgen", in der in Zeiten der Corona-Krise Menschen aus Franken ihre positiven Gedanken aufschreiben und mit unseren Leserinnen und Lesern teilen.

 
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Kommentare
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  • M. D.
    Liebe Barbara Stamm, Jesus sagt: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht" (Matth.4,4)
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  • I. F.
    Na, wenn sie das...

    ...dem medizinischem und Pflegepersonal in den Heimen erzählen werden diese sicherlich noch intensiver ihre verantwortungsvollen Tätigkeiten ausüben sowie mit dem kargen Lohn durch solchem Trost zufrieden sein.
    Da werden dann ja auch die Familien der Betroffenen richtig satt und können noch etwas vom Lohn/Gehalt in einen passenden Klingenbeutel spenden traurig
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  • r. s.
    es müsste viel mehr Menschen wie Barbara Stamm geben
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