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WÜRZBURG
Der Fischkutter am Mainkai wird verkauft
Drei der Betreiber hoffen, den Kutter behalten zu können.
Foto: Müller | Drei der Betreiber hoffen, den Kutter behalten zu können.
Justus Neidlein
Justus Neidlein
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:14 Uhr

„Es ist offiziell: Der Kutter wird nach der Saison verkauft.“ So beginnt ein Facebook-Post, den die Würzburger „Fischbar zum Krebs“ am Montagabend veröffentlicht hat. Die Fischbar zum Krebs ist mittlerweile zur festen Institution am Mainkai geworden und so dürfte dieser Satz bei einigen Kutterfreunden zunächst für Unverständnis gesorgt haben. Jedoch ist es die Fischbar selbst, die den Kutter kaufen will.

100000 Euro soll der Kutter kosten

„Bis jetzt hatten wir den Kutter immer gepachtet“, erklärt der Betreiber der Fischbar, Max Wondrak. „Schon seit dem Winter wussten wir aber, dass der Eigentümer den Kutter verkaufen will.“ Der Eigentümer ist ein guter Bekannter von Wondrak. Ohne ihn wäre die ganze Fischbar von Anfang an nicht möglich gewesen, sagt Wondrak. „Daher haben wir uns dazu entschlossen, den Kutter nun zu kaufen.“

100 000 Euro soll das Boot kosten. „Das entspricht vor allem dem ideellen Wert des Kutters“, sagt Wondrak. Jedoch bekommen die Fischbar-Betreiber keinen Kredit von der Bank. Da der knapp 90 Jahre alte Kutter keine Immobilie sei, sei er für die Bank nichts wert. „Also haben wir eine Unternehmergemeinschaft gegründet und mit dem Eigentümer einen Privatkredit in Form einer Ratenzahlung vereinbart.“

Hilfe für die erste Rate

In fünf Jahresraten á 20 000 Euro soll der Kutter nun abbezahlt werden. Und für die erste Rate hat die Fischbar ihre Stammgäste und Freunde nun um Hilfe gebeten. Die ersten 20 000 Euro müssen bis Januar gezahlt werden. „Das schaffen wir alleine nicht“, sagt Wondrak. Daher hat sich das Fischbar-Team eine besondere Aktion überlegt, eine Art Crowdfunding: Für Spenden gibt es verschiedene Prämienmodelle mit wahlweise zehn Prozent Rabatt für Speisen und Getränke für ein Jahr oder lebenslang. Oder aber für größere Spenden eine Messingplakette mit dem eigenen Namen auf dem Kutter. Ab dem zweiten Jahr soll sich der Kutter dann finanziell komplett selbst tragen.

„Wir betreiben die Fischbar zu neunt aber keiner von uns lebt davon, wir haben alle andere Jobs“, sagt Wondrak. Aber ein Würzburg ohne Kutter, so heißt es in dem Facebook-Post, könne sich keiner in der Crew vorstellen.

 
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Kommentare
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  • P. S.
    sich an wie eine neue Form der Abzocke. 100000 für einen 90 Jahre alten Kutter? Mit Crowdfunding finden sich bestimmt genug Dumme.....
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  • G. S.
    Was soll diese "Idee"? Die-Kutter-Kneipe ist kein Geschäftsmodell das sich rechnet. Also soll der Eigentümer mit seinem Kutter glücklich werden, bevor andere mit ihrem Geld buchstäblich den Bach runter gehen. Solche "Genossenschaftsmodelle" enden meistens im Streit.
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  • G. K.
    Wenn 9 Leute keine 20.000,-- € zusammenbringen obwohl sie alle noch einen Job haben, dann lasst es lieber sein. Verdient man da eigentlich auch was? Wenn ja, dann müsste doch auch ein Gewinn da sein oder macht man das nur just for fun. 100.000,-- € für diesen Oldie scheint mir etwas übertrieben.
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  • P. K.
    Crowdfunding damit der Pächter seinem Spezl, dem Kuttereigentümer, einen total überhöhten Preis führ den alten Kahn bezahlen kann?
    Das stinkt doch zum Himmel wie ein toter Fisch am Stadtstrand.
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  • K. B.
    können doch eine Eigentümergemeinschaft gründen und jeder Zweitausend Euro einzahlen. Da brauchen sie kein Crowdfunding.
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  • P. K.
    Dann müsste aber auch ein Gewinn auf 50 Eigentümer verteilt werden. Die jetzigen Pächter wären dann Angestellte der Eigentümergemeinschaft, dazu auch noch Miteigentümer und mussten sich mit dieser Gemeinschaft auf einen gerechten Lohn einigen. Das gleiche Spiel bei Investitionen u.s.w. Wer jemals für eine Erbengemeinschaft gearbeitet hat weiss ungefähr was da abgeht.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Dieses Jahr brauchen sie ja "nur" 20.000 EUR. Also 10 x 2.000 EUR. Zu neunt sind sie schon.
    Und ab nächstes Jahr trägt sich das ja angeblich selbst.
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  • P. K.
    bedeutet nur fährt keinen Verlust ein.
    Abgesehen davon kann es auch bedeuten, dass der Kahn noch dicht und sich auf dem Main trägt.
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