Ein neu auf die Tagesordnung gesetzter Punkt sorgte für die ausführlichste Aussprache in der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats: die Sanierung des Schulhof. Am Ende wurde sie dann aber auch mit Mehrheit beschlossen.
Das ehemalige Schulgebäude ist schon vor einigen Jahren an privat veräußert worden. Hingegen ist der Schulhof nach wie vor Eigentum der Gemeinde. Er dient einigen Anliegern als Weg und wird auch von Fußgängern als Abkürzung auf dem Weg vom Parkplatz hinter der ehemaligen Raiffeisenbank zur Heidingsfelder Straße genutzt.
Kleinere Ausbesserungen sind immer wieder vorgenommen worden, wodurch ein Flickenteppich entstanden ist. Ein Ortstermin mit Bürgermeister, Bauhofleiter, technischer Bauverwaltung und einem Ingenieurbüro hat deshalb stattgefunden. Dabei habe Einigkeit in der Einschätzung bestanden, dass nur eine vollständige Erneuerung der Oberfläche sinnvoll sei.
Angebot: 12 000 Euro
Daraufhin hatte die Bauverwaltung einen Ortstermin mit dem Bauleiter eine Firma, die bereits mit der Anpassung der Pflasterzeile zwischen Gehweg und Schulhof befasst war. Die Firma legte ein Angebot zum Preis von knapp 12 000 Euro brutto vor, das von der Bauverwaltung geprüft wurde und nun im Gemeinderat zur Entscheidung anstand.
Entschieden gegen die Maßnahme sprach sich Uwe Braun aus. Der Schulhof sehe schon seit 40 Jahren so aus, und die Gemeinde habe Wichtigeres zu tun, als so viel Geld auszugeben nur wegen einiger weniger Anlieger. Ingo Gernert hingegen meinte, dass der Hof von vielen Leuten als Weg genutzt werde – auch auf dem Weg zum Kindergarten. Es gehe auch um Unfallverhütung. Im Schadensfall sei die Gemeinde haftbar.
Lukas Steigerwald empfahl, die Sache einmal gescheit zu machen, um dann wieder für Jahre oder Jahrzehnte Ruhe zu haben. Klaus Trunk fragte nach dem Zustand und der Tragfähigkeit des Untergrunds.
Zweiter Bürgermeister Matthias Wieser, der die Sitzung leitete, antwortete, dass schon Löcher da seien, in denen sich Wasser sammle. Was genau im Untergrund ist, könne man nie vorher sehen. Auf jeden Fall sprach sich Wieser dafür aus, die Maßnahme zu machen, da sie eine Aufwertung im Hinblick auf Sicherheit und Ortsbild sei. Das vorliegende Angebot sei günstig, der Preis angemessen.
Unverhältnismäßiger Aufwand
Anja Renz sieht im Schulhof ebenfalls einen viel genutzten Weg zum Kindergarten und zum Altort, fand es aber schade, dass kein Alternativangebot eingeholt wurde. Man werde fast unter Druck gesetzt von einer Firma unter dem Motto: "Weil ich grad da bin."
Wieser antwortete, dass der Aufwand, ein Leistungsverzeichnis für eine Ausschreibung zu erstellen, in keinem guten Verhältnis zum Ziel stehe. Denn angesichts der Baukonjunktur bekomme man nur wenige Angebote. Zudem könne die Gemeinde aufgrund besonderer Regelungen wegen Corona derzeit Aufträge bis zu einem Wert von 10 000 Euro netto (ohne Mehrwertsteuer) freihändig vergeben.
Bei Gegenstimme von Uwe Braun beschloss das Gremium, den ersten Bürgermeister zu ermächtigen, den Auftrag für die Schulhofsanierung zu vergeben. Klaus Trunk erinnerte daran, dass es bereits Juli sei und die Gemeinde noch immer keinen Haushaltsplanentwurf habe: "Wir holpern so durchs Jahr mit irgendwelchen Projekten." Bürgermeister Wieser meinte, dass der Plan in Kürze von der Verwaltung zu erwarten sei.
Zu laute Kicker am Ballspielplatz
Lukas Steigerwald berichtete, dass auf dem Ballspielplatz für Kinder oft Erwachsene Fußball spielen –und das bis spät in den Abend und mit entsprechender Geräuschentwicklung. Uwe Braun bestätigte, dass das in der jüngsten Zeit schon mal extrem gewesen sei.
Steigerwald empfahl, statt der DIN-A-4-Zettel ein einziges, aber deutlich sichtbares Hinweisschild aufzustellen, auf denen die Bedingungen für die Nutzung des Platzes stehen.