In der Woche ab dem 23. August beginnen die Rohbauarbeiten zur Erweiterung und Sanierung des Kindergartens an der Segnitzer Straße. Bauliche Mängel, Schäden, eine für aktuelle pädagogische Belange ungeeignete Raumaufteilung, dazu fehlender Platz für die inzwischen genehmigte Krippe kennzeichneten die bisherige Situation. Jahrelang gab es Überlegungen, intensive Diskussionen im Gemeinderat, Planungen und Umplanungen.
Nachdem jetzt die letzten Fragen mit Behörden geklärt sind und die offizielle Baugenehmigung des Landratsamtes vorliegt, kann es zur Sache gehen. Die vorbereitenden Arbeiten an der Segnitzer Straße sind abgeschlossen. Ordentlich zu tun hatten dabei die Männer des Gemeindebauhofs. Sie haben den sogenannten Altbau vollständig entkernt, alle festen Einbauten, die nicht mehr brauchbar sind, herausgenommen. Ihr augenfälligstes Werk war der Abriss des Anbaues, der aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg stammte.
Weil die Dacheindeckung aus Asbestplatten bestand, musste diese von einer dafür zugelassenen Firma abgebaut und entsorgt werden. Insgesamt seien aber bei vorherigen Materialbeprobungen auf Schadstoffe keine besonderen Auffälligkeiten aufgetreten, berichtete Architektin Esther Sinn vom Büro Küster. Anstelle des bisherigen einstöckigen Anbaues kommt ein neuer, der eine Etage mehr hat, etwas länger und breiter wird als der vorherige. Die Verbindung zum Altbau stellt ein Zwischentrakt her, der mit einer Dachterrasse versehen ist.
Der künftige Haupteingang befindet sich auf der Südseite zu den Außenflächen hin und nicht an der recht gefährlichen Stelle direkt an der Segnitzer Straße, was auch Bürgermeister Günther Hofmann hervorhebt. Er berichtet auch, dass für die Bewohner der einen vermieteten Wohnung im Altbau eine Lösung gefunden worden sei. Sie hätten eine neue Unterkunft gefunden. Die zweite Wohnung sei schon ungenutzt gewesen. Durch die Wohnungen müssten Leitungen geführt werden.
Die Heizungsanlage mit Gastherme und Wärmepumpe soll im Dach bleiben. Hausanschlüsse müssen hochwassersicher verlegt werden. Technik, die sich bisher im Keller befand, kommt in einen eigenen Technikraum. Am Altbau müssen die unteren Fenster ersetzt werden, während die im Obergeschoss bleiben können. Im Herbst sollen die Zimmerer anrücken, weil am Dach Instandsetzungen nötig sind.
Eine Blitzschutzanlage ist zu installieren. Fußböden, Innenputz und Decken sind zu erneuern. Der ganze Kindergarten erhält Fußbodenheizung und Akustikdecken. Begonnen wird zuerst mit dem Rohbau für den neuen Anbau. Vom alten Gebäude sollen die Fundamente an der Straßenseite wiederverwendet werden. Neben dem Rohbau sind die Aufträge für die Gewerke Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro-Installationen schon erteilt, berichtet Architektin Esther Sinn. Noch zu vergeben seien Innenarbeiten wie Putz, Estrich und Fußbodenbeläge.
Für bereits vergebene Aufträge konnten nach Ausschreibung und Angebotsprüfung Firmen aus der näheren Umgebung den Zuschlag erhalten. Wolfgang Weiglein von der technischen Bauverwaltung der Verwaltungsgemeinschaft Eibelstadt sieht darin den Vorteil, dass Ansprechpartner schnell verfügbar sind.
Die Gesamtkosten des Projekts sind auf rund 2,4 Millionen Euro geschätzt. Bei den bisherigen Gewerken liege man kostenmäßig stabil, berichtete die Architektin. Ebenso sei bisher der Zeitplan sehr gut eingehalten worden. Von daher gibt sie sich zuversichtlich, dass im Frühherbst 2022 alles fertig sein könnte. Bis dahin bleibt der Kindergarten in seinem schon vor etlichen Wochen bezogenen Übergangsquartier in der ehemaligen Grundschule.