Die Generalsanierung des Kindergartens Maria-Theresien-Heim in der Altstadt steht in den nächsten Jahren an. Über die Konzeption beriet der Hauptausschuss des Stadtrats. In der Sitzung wurde auch die Grundsatzfrage aufgeworfen, wie viele Kindergarten- und Krippenplätze die Stadt in Zukunft braucht. Dass der Bedarf steigen wird, war unter den Stadträten und in der Verwaltung keine Frage. Aber: Wo und wie wird man ihn decken können?
Spielfläche des Kindergartens soll erhalten bleiben
Dass man beim Ausbau vorhandener Substanz an Grenzen stößt, zeigte sich am Maria-Theresien-Heim. Für dieses hatte ein Architekturbüro schon einmal ein Konzept erarbeitet. Auch die Leiterin der Einrichtung äußerte Wünsche: Sie möchte, dass bei der Sanierung die westliche Grünfläche zum Spital hin erhalten bleibt. Ausgerichtet werden soll das Konzept auf vier Gruppen für Kinder von drei bis sechs Jahren und zwei Krippengruppen für Kleinkinder unter drei Jahren.
Aus pädagogischer Sicht ist es zweckmäßig, Kindergarten und Krippe im gleichen Gebäude unterzubringen. CSU-Stadträtin Judith Schieblon hielt dies im Hinblick auf den Personaleinsatz sogar für notwendig. Zweite Bürgermeisterin Rosa Behon (CSU) fand es sinnvoll, wenn die Kinder ihre ganzen Betreuungsjahre in vertrauter Umgebung mit vertrautem Personal und auch mit Geschwistern verbringen können. Dafür würde der vorhandene Platz nicht reichen.
Aufstockung oder Erweiterung?
Dritter Bürgermeister Joachim Eck (SPD) schlägt eine dritte Krippengruppe vor. Das würde aber den Raumbedarf erhöhen. Rosa Behon fragte, ob eine Aufstockung des Gebäudes ins Auge gefasst werden könnte. Bürgermeister Peter Juks (UWG) sieht darin einen von vielen Punkten, die ein Architekt zu untersuchen hätte. Die Statik müsste passen, Auflagen des Brandschutzes erfüllt werden und es müsste funktional und bezahlbar sein. Allerdings tauchten im Ausschuss Zweifel auf, ob eine Aufstockung barrierefrei möglich ist.
Die Alternative wäre eine Erweiterung in Richtung Osten zur Mangstraße hin. Den dortigen Bereich möchte aber Wolfgang Karl (CSU-Fraktionschef) nicht zubauen. Kinder bräuchten Freiflächen zum Austoben. Zur Aufstockung wollte er aus Gründen des Brandschutzes nicht raten. Für Karl sind mit vier Kita- und zwei Krippengruppen die Möglichkeiten des Maria-Theresien-Heims ausgereizt. Genauso sah es Tilo Hemmert (SPD). Beide sprachen sich dafür aus, den künftigen Gesamtbedarf in der ganzen Stadt zu erfassen und zu prüfen, wo es Erweiterungsmöglichkeiten gäbe.
Eltern fordern mehr Plätze
"Die Eltern werden mit großer Macht Plätze fordern," sagte Karl. Hemmert fände es sinnvoll, wenn Kitas möglichst nah am Wohnort der Kinder gibt. Juks meinte, dass es auch Kindergärten gibt, die nicht der Stadt gehören, so dass man mit den kirchlichen Trägern, beziehungsweise Grundstücksbesitzern verhandeln müsste. Auf Personalprobleme wies der geschäftsleitende Beamte Wolfgang Duscher hin: Es sei nämlich kaum Personal zu bekommen. Angesichts großer Firmen, die in Ochsenfurt ihren Sitz haben, frage Judith Schieblon nach Betriebskitas. Doch Duscher erklärt, dass entsprechende Gespräche ohne Ergebnis geblieben seien.
Der Ausschuss einigte sich darauf, dass das mit der Grundkonzeption beauftragte Büro ermitteln soll, ob eine dritte Krippengruppe im Maria-Theresien-Heim untergebracht werden könnte. Weiter beraten wird der Ausschuss des Stadtrats das Thema voraussichtlich im Januar des kommenden Jahres.