
In der vom Wein und dessen Handel geprägten Gegend um Würzburg besichtigte im Rahmen der Denkmaltour 2023 eine Gruppe um die Landtagsabgeordneten Sabine Weigand und Kerstin Celina Baudenkmäler in Zell am Main, heißt es in einer Pressemitteilung von Bündnis 90/Die Grünen, der folgende Informationen entnommen sind.
Die örtlichen Grünen und Nadine Jäger vom Arbeitskreis Wasser-Kultur-Architektur hatten Sabine Weigand als Denkmalbeauftragte der Grünen Landtagsfraktion eingeladen, weil es ihnen um die Rettung eines besonderen Gebäudes geht: 1744 errichtete der bekannte Barock-Baumeister Balthasar Neumann in Zell ein prächtiges Palais für den Weinhändler Andreas Wiesen. Neumann stattete das Weinhändlerpalais mit eigener Anlegestelle am Main und einem figurengeschmückten Terrassengarten aus.
In der fränkischen Blütezeit des Weinanbaus im 18. Jahrhundert ließen sich die Weinhändler in Zell herrschaftliche Wohnhäuser bauen und mit prächtigen Gärten und Häfen zum Main hin ausstatten. Von den meisten ist nicht mehr viel zu erkennen. Das Palais von Balthasar Neumann zeugt trotz seines schlechten baulichen Zustands aber noch von der vergangenen Pracht. Im Garten sind bei Probegrabungen sogar Teile eines Barockbrunnens mit Grotte entdeckt worden.
Das Palais, das inzwischen als Wohngebäude für 12 Mietwohnungen dient, lässt noch viele alte Details erkennen, muss aber dringend saniert werden. „Es wäre jammerschade, wenn sich hier nicht eine gute Förderkulisse für den Erhalt und die Sanierung des Palais aufstellen ließe,“ betont Sabine Weigand.