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Tiefenthal
Den Hinterlasenschaften der Altvorderen auf der Spur
Stefan Fach aus Bütthard-Tiefenthal wurde mit der Denkmalschutzmedaille des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege ausgezeichnet (von links): Ralf Obst, Stefan Fach, Nils Ostermeier und Peter Ernst.
Foto: Hannelore Grimm | Stefan Fach aus Bütthard-Tiefenthal wurde mit der Denkmalschutzmedaille des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege ausgezeichnet (von links): Ralf Obst, Stefan Fach, Nils Ostermeier und Peter Ernst.
Hannelore Grimm
 |  aktualisiert: 07.10.2021 02:33 Uhr

Stefan Fach aus dem kleinen Ortsteil Tiefenthal ist seit circa 20 Jahren für die Bayerische Bodendenkmalpflege tätig. Für diese ehrenamtliche Arbeit bekam er nun vom Bayerischen Landamt für Denkmalpflege die Denkmalschutzmedaille verliehen.

Bevor der für das Sachgebiet Ehrenamt in der Bodendenkmalpflege zuständige Dr. Ralf Obst vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege mit Sitz in der Dienststelle Schloss Seehof (Memmelsdorf) die Auszeichnung vornahm, eröffnete Bürgermeister Peter Ernst vor dem Rathaus die Feierstunde. Daran nahm neben Stefans Vater Kilian Fach, der wissenschaftliche Mitarbeiter am Lehrstuhl der Universität Würzburg für Vor-und Frühgeschichtliche Archäologie Nils Ostermeier teil.

"Die Gemeinde ist stolz auf dich" sagte Peter Ernst und dankte Stefan Fach für dessen Arbeit, mit der er, nach seinen Worten "viel Wissenswertes aus der Büttharder Vergangenheit zutage gefördert hat."

Nach den Ausführungen von Ralf Obst widme sich kaum jemand der Geschichte seiner Heimat so wie Stefan Fach. 

Als ehrenamtlicher Mitarbeiter der Bodendenkmalpflege hat er zahlreiche,bisher unbekannte Baudenkmäler entdeckt, begangen und alle archäologischen Funde in die öffentliche Hand gegeben. Außerdem hat er sich um teilweise verschollene Altsammlungen bemüht.

Neben seiner Arbeit als Beamter bei der Regierung von Unterfranken hat er Chroniken für Tiefenthal, Bütthard und Gaurettersheim verfasst sowie Fachartikel zu archäologischen Hinterlassenschaften im Umfeld seiner Heimatgemeinde.

Darüber hinaus habe sich, so Ralf Obst, Fach um die wissenschaftliche Erforschung der mittelsteinzeitlichen Freilandstation auf der "Tiefenthaler Höhe" verdient gemacht.

"Die Gemeinde ist stolz auf dich."
Peter Ernst, Bürgermeister

Auf seine Initiative wurde ein interdisziplinäres Projekt mit der Würzburger Universität ins Leben gerufen. Mit der Universität Jena brachte der Tiefenthaler die Erforschung der spätmittelalterlichen Wüstung "Insingen" im Büttharder Ortsteil Gaurettersheim ins Rollen.

Ein weiteres von ihm in Angriff genommenes Projekt beschäftigt sich mit bronze- oder eisenzeitlichen Grabhügeln in Gaurettersheim. In der Nähe entdeckte er einen jung neolithischen Siedlungsbereich und bearbeite die Lesefunde wissenschaftlich. Das jung neolithische Grabenwerk, das zu Tage kam, ist einzigartig in Franken.

Laut Ralf Obst wurden viele der wegweisenden Ergebnisse der Arbeit von Stefan Fach in den "Beiträgen zur Archäologie" in Ober-und Unterfranken veröffentlicht.

Wie er vor der Überreichung der Medaille und der Urkunde betonte, setzt sich Stefan Fach über alle Maßen für die Bodendenkmalpflege ein. Sein herausragendes Engagement habe nach den Worten von Ralf Obst dazu beigetragen, die Geschichte seiner Heimat zu vervollständigen und für kommende Generationen zu bewahren.

Nach der Erklärung des Tiefenthalers macht er "Feldbegehungen bei denen ich die Hinterlassenschaften der Altvorderen suche." Da insbesondere der Ochsenfurter Gau mit seinen fruchtbaren Lössböden seit dem Neolithikum ein ausgewiesener Gunstraum für Siedlungen der verschiedenen Kulturen ist, lassen sich dort Artefakte aus nahezu allen Epochen finden. 

Die ältesten Werkzeuge, die er um Tiefenthal herum bislang aufgelesen hat, stammen aus dem Mittelpaläolithikum und wurden noch von den Neandertalern hergestellt und genutzt.  

Die Funde werden dann durch ihn an das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) gemeldet. Von dem Amt werden dann anhand seiner Fundmeldung und Kartierung Bodendenkmäler ausgewiesen. Seitdem er Feldbegehungen macht, hat sich nach seinen Worten Tiefenthal zum "Hotspot" der bayerischen Archäologie gemausert.

In den vergangenen Jahren hat Stefan Fach zahlreiche Fundplätze entdeckt, die in Mainfranken quasi ein Alleinstellungsmerkmal haben. 

 
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