"Wir wollen nicht anhäufen, wir wollen durch die Krise nicht reich werden – wir wollen überleben": In Würzburg und Schweinfurt protestierten am Freitagvormittag unter diesem Motto knapp 120 Gastronomen, Hoteliers und Unternehmer aus der Eventbranche für eine Ausweitung der Soforthilfen. Gefordert wurde neben einem klaren Plan für die Wiedereröffnung der Gastronomiebetriebe vor allem eine dauerhafte Reduzierung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent und eine Aufstockung des Kurzarbeitergelds.
Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, war auf den Marktplätzen Stühlerücken angesagt. Denn wie in insgesamt 80 deutschen Städten sollen diese das Leid der Unternehmer verbildlichen.Vor einer verwaisten Tafel blieben die Stühle mit den Namen der teilnehmenden Betriebe daher demonstrativ leer. Die teilnehmenden Gastwirte wollen damit deutlich machen, dass Essen "to go" und Abholservices nicht ausreichen, um den Stillstand bis zum Sommer zu überstehen und sich von den Folgen der Verdienstausfälle zu erholen.
Die Gastronomen waren die ersten, die nach den neuen Beschlüssen schließen mussten und werden eventuell die letzten sein, die wieder öffnen dürfen. "Die Aufmerksamkeit auf die Gastronomie und generell die Tourismusbranche zu lenken ist uns wichtig. Die Entscheidungen, die von der Regierung getroffen werden dauern zu lange", sagt etwa Daniel Klein vom Würzburger Restaurant "Der Auflauf", der einen der Stühle aufgestellt hat.
Auch klare Regelungen zu Veranstaltungen seien für sie von großer Bedeutung. Viele könnten ihren Kunden keine genauen Aussagen zu bereits erstandenen Tickets geben. Die Forderung daher: Eine eindeutige Regelung zur Umwandlung gekaufter und bereits bezahlter Tickets in Gutscheine.
Klein betont, dass es insgesamt vor allem um schnelle Hilfen und Entscheidungen gehe: "Die sieben Prozent Mehrwertsteuer für ein Jahr ist schon ein Anfang, aber die Hilfe, die sofort gebraucht wird, die fehlt." Seiner Meinung nach müsse auch längerfristig geplant werden. "Wir können einfach nicht einschätzen, wie die Situation weitergeht." Denn selbst wenn sie wieder öffnen dürften, sei unklar, wie das Verhalten der Kunden sei und ob eventuell auch Gäste fernbleiben.
"Wenn nicht bald wieder hochgefahren wird, gibt es bald nichts mehr zum Hochfahren", kritisierte auch in Schweinfurt ein Bar- und Biergartenbesitzer. Viele Gastwirte setzen bei einer Lockerung eher auf Plexiglasscheiben zwischen den Tischen als auf Abstandsregeln.
Zumindest ein Ziel haben die Gastronomen mit ihrem Protest sofort erreicht: Aufmerksamkeit. "Es ist schön, dass so viele mitmachen und sich beteiligen", stellte Martina Kriener vom Würzbruger Café Bassanese fest. So hätten die meisten Passanten Verständnis für die Wut der Gastronomen gezeigt."Uns ist es wichtig, dass wir gesehen werden, auffallen und dass die Bewegung etwas bringt. Auch wir möchten, natürlich unter Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, bald wieder öffnen dürfen", betonte Beatrix Fini von Dean & David´s.
Die Aktion wird auch in den nächsten Wochen fortgesetzt. Jeden Freitag sollen dann die leeren Stühle auf den beiden Marktplätzen stehen.
Die Gastronomen haben Pech, sie haben jahrelang die Hand offen gehalten und auch Geld beiseitge geschafft. Niemand muss privat haften, wenn jeder mal aus seinen Einnahmen eine GmbH gegründet hätte. Da würde man jetzt nicht voll privat haften, sondern das Amtsgericht plus das Amt einspringen. Nur als Privatunternehmen kann ich halt einfacher Geld privat einstecken und genieße Vorteile bei Gewinnen. Sorry.
Krankenversicherung, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung.
Ein befreundeter Gastronom (hat Frau und Kinder) erklärte mir, dass er nur wegen dieser kosten wöchentlich 3000 € ins Minus fährt. Und das obwohl er Abholservice anbietet. Er sagte, dank seines guten Wirtschaftens in den letzten Jahren konnte er etwas in den Sparstrumpf stecken, so dass er noch einige Wochen durchhalten könnte, ohne dass er einen Kredit beantragen müsste.
Wenn allerdings im Business-Plan auch größere Veranstaltungen und Feiern enthalten sind, werden die mit Abstand genanntem Konzept sehr schwierig durchzuführen sein). Man muss wie bei allem differenzieren.
Ich verstehe den Hilferuf...
Fragen Sie ihren Freund, was er aus dem Geld gemacht hat und nichts zurück gelegt hat, dass er nicht privat haftet?
Gebnaue Regelung siehe hier unter Pkt. 6 -> https://www.stmgp.bayern.de/wp-content/uploads/2020/04/2020_04_29_faq_corona_wirtschaft.pdf