Ein Pick-up, ein Cabriolet und ein bisschen Retro – was ein "Chevrolet SSR" so genau ist, lässt sich schwer sagen. Zu sehen bekommt man den "Super Sport Roadster" so gut wie nie – außer vielleicht in Randersacker bei Peter Schädel.
Der Mann, der eigentlich als Liebhaber von Harley-Motorrädern bekannt ist, hat sich vor zwei Jahren ein zweites Mal ein solches Auto aus Arizona "rübergeholt". Seinen ersten Chevi SSR vor 15 Jahren hatte er nach zwei Jahren wieder verkauft und ihm so lange nachgetrauert, bis er jetzt wieder einen gekauft hat. Zu Ostern war er Veranstalter des zweiten großen Treffens der "SSR-Freunde", zusammen mit dem Kölner Organisator Werner Kreuzburg.
Mehr als 30 der Liebhaberstücke, von denen zwischen 2003 und 2006 nur gut 24.000 Stück gebaut wurden, sind aus ganz Deutschland zum Bewundern, zum Fachsimpeln und für eine Ausfahrt den Main entlang nach Randersacker angereist. Das sind definitiv eine Menge, denn offiziell gibt es das Fahrzeug in Europa gar nicht, sagt Thomas Guckelsberger aus Göppingen, der bei einem US-Car-Treffen zufällig den ersten Gleichgesinnten gefunden hatte. Um die 50 Halter kennt die Gruppe inzwischen – augenscheinlich Männer jenseits der 50. Nur eine Halterin ist in Randersacker vorgefahren.
"Die Autos sind ja keine Schnäppchen", sagt Guckelsberger. Zwischen 35 und 40.000 Euro wurde sein Wagen geschätzt, Baujahr 2003. Es sind zumeist Sonntagsgefährte. Schädel beispielsweise fährt im Alltag Smart for Two und holt so die Kosten für die Ausfahrten mit Achtzylindermotor wieder rein. Fragt man, was an den zwei Tonnen schweren Autos so fasziniert, ist Schulterzucken die Antwort. "Hm? Man weiß es nicht", sagt Schädel. Ihm hatte eine der ersten Skizzen gereicht, um dem SSR zu verfallen. Guckelsberger hatte den Roadster nur im Hintergrund eines Fotos gesehen und es war "Liebe auf den ersten Blick! Weil es halt was Besonderes ist".