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WALDBÜTTELBRUNN
Datenschutz der Gemeindeverwaltung kostet rund 24 000 Euro
Elisabeth Streitenberger
Elfriede Streitenberger
 |  aktualisiert: 27.10.2016 03:33 Uhr

Die aktuelle Welle an Computerviren sorgt derzeit auch in der Gemeindeverwaltung in Waldbüttelbrunn für viel Aufsehen. Sowohl Endanwender als auch Unternehmen fürchten, dass die Daten ihrer Rechner ungewollt verschlüsselt werden könnten. Dass diese Sorgen nicht unbegründet sind, zeigt das Beispiel der Gemeinde Dettelbach. Welche Gefahr von derartiger Schadsoftware ausgeht und mit welchen Sicherheitsmaßnahmen sich Gemeinden schützen können, erklärte Markus Bühl von Living-Data, einem System- und Softwarehaus für Kunden aus dem öffentlichen Bereich, in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Waldbüttelbrunn.

Das Sicherheitssystem der Gemeinde läge, so Tanja Hamberger, Geschäftsleiterin der Waldbüttelbrunner Verwaltung, bereits auf einem sehr hohen Niveau mit täglicher Sicherung im Rechenzentrum der Verwaltungen und einer Sicherung, die außer Haus gelagert wird. So wäre weitestgehend sichergestellt, dass bei einem Angriff nur der Datenbestand eines Arbeitstages betroffen wäre.

Sicherheitskonzept wird Pflicht

Gemäß Bayerischem E-Government-Gesetzes (BayEGovG) sind alle bayerischen Behörden spätestens bis Januar 2016 verpflichtet, die Sicherheit der informationstechnischen Systeme angemessen sicherzustellen. Sie werden verpflichtet, ein Informationssicherheitskonzept anzuwenden. Nach Auswertung der Informationen, die Living-Data von der Verwaltung erhalten haben, empfiehlt Markus Bühl, für die Größe der Gemeinde Waldbüttelbrunn die Sicherheitsstufe der Richtlinie VdS 3473.

Geschäftsführerin Tanja Hamberger erläuterte, dass die Verwaltung mit dem momentanen Mitarbeiterstamm es nicht leisten könne, dieses Gesetz umzusetzen. Dafür werde ein Informationssicherheitsbetreuer (ISB) benötigt, der den Aufbau und Betrieb des Sicherheitssystems koordiniert. Zur Kontrolle und Dokumentation reiche es, wenn er an fünf bis zehn Tagen im Jahr in der Verwaltung ist.

Nach ausführlicher Information und Diskussion beauftragten die Räte die Verwaltung, Angebote einzuholen und an den wirtschaftlichsten Anbieter zu vergeben. Laut Hamberger muss die Gemeinde viel Geld, geschätzte 24 000 Euro, in die Hand nehmen, um die Sicherheit der Daten nach dem neuen Standard zu gewährleisten. Genaue Zahlen könnten aber erst nach Eingang der Angebote genannt werden. Sie wies das Gremium darauf hin, dass diese außerplanmäßige Ausgabe erst im Haushalt 2017 berücksichtigt wird.

 
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