Mit Dr. Klaus Kürzdörfer ist der zweite Gründungspfarrer des Ökumenischen Zentrums (ÖZ) in Lengfeld gestorben. Der evangelische Theologe wurde 85 Jahre alt. Im Februar 2021 war Pfarrer Wolfgang Rieser gestorben, der von 1965 bis 1996 in Lengfeld wirkte. Die beiden Theologen hatten in den 1970er Jahren den Wunsch der Bevölkerung nach einem gemeinsamen Kirchenzentrum in der Stadtrandgemeinde ihren Kirchenleitungen übermittelt, nach einer Bürgerbefragung, die sich zu 91 Prozent für einen gemeinsamen Kirchenbau ausgesprochen hatte. Von der Diözese Würzburg unter Bischof Josef Stangl und von Oberkirchenrat Christian Rieger (Ansbach), gab es 1971 "grünes Licht" für den Bau des ÖZ. Der Grundstein wurde am 10. November 1974, dem Geburtstag von Martin Luther gelegt, das ÖZ im Dezember 1975 eingeweiht. Es ist das erste und bis heutige einzige Ökumenische Zentrum im Bistum Würzburg. 1978 wurde Lengfeld nach Würzburg eingemeindet.
Klaus Kürzdörfer, geboren in München, Abitur in Nürnberg, promovierte insgesamt drei Mal, in Theologie (Tübingen 1966), in Philosophie (Würzburg 1976) und Pädagogik (1982) mit zusätzlicher Habilitation. Kürzdörfer sammelte seine praktischen Erfahrungen in der Theologie von 1966 bis 1974 als Gemeindevikar in Rottendorf und Lengfeld. Da die evangelischen Lengfelder kirchlich zu Rottendorf gehörten und es lange keinen Gottesdienstraum gab, nahm Kürzdörfer ältere Lengfelder im Kleinbus mit nach Rottendorf. Später wirkte Kürzdörfer zwischen 1981 und 2003 als Hochschullehrer in Würzburg und lange in Kiel und er hielt Kontakt mit Pfarrer Wolfgang Rieser bis zu dessen Tod im Frühjahr 2021.
Beim Ökumenischen Gottesdienst zum 47. Weihetag des ÖZ erinnerten Christoph Lezuo und Harald Fritsch, die gegenwärtigen Pfarrer im Kirchenzentrum an der Kürnach, an das Tandem Kürzdörfer-Rieser, das "Grünes Licht" für das ÖZ bekam und die Vision vom gemeinsamen Bauen umsetzte.
Von: Wolfgang Hugo (Pressereferent, Freundeskreis des Ökumenischen Zentrums (ÖZ))