Gesunde Kinder sind auf eine ausgewogene und vollwertige Ernährung angewiesen. Mit einer Großküche im Keller des vor kurzem neu eröffneten Kinderhauses am Grasholz setzen die Gemeinde Rottendorf und der Träger, der Johannesverein, Maßstäbe. Die modern ausgestattet Küche versorgt nicht nur den neuen, sechsgruppigen Kindergarten, sondern auch den Kindergarten Am Marienheim im Altort und auch die Grundschule. Ein Elektro-Transporter liefert die frisch gekochten Mahlzeiten aus. Der Strom kommt von der Solaranlage auf dem Dach des Kindergartens. Bereits jetzt ist von einem "Rottendorfer Modell" die Rede, das Nachahmer finden könnte.
"Eine günstige und dennoch gesunde und nachhaltige Ernährung ist ein Zukunftsthema", betonte Gwendolin Hammer vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Rottendorf sei mit der neuen Großküche ganz "am Zahn der Zeit und damit ein Vorreiter in Bayern". Das Amt hat die Planungen und die Ausarbeitung eines Verpflegungskonzepts fachlich unterstützt. Die Grundlagen bildeten die "Bayerischen Leitlinien für die Kita-Verpflegung". In Bayern bietet die große Mehrheit der Kindergärten auch ein warmes Mittagessen an. Doch nicht immer stimmt auch die Qualität. Kita-Leiter Sven Krönlein, selbst ausgebildeter Erzieher, hat beobachtet, dass das von Catering-Unternehmen angelieferte, Stunden zuvor zubereitete Essen oftmals nur noch aus einer zerkochten Pampe besteht und daher kaum noch einen nennenswerten Nährwert besitzt.
In der Rottendorfer Großküche kochen vier Mitarbeiter täglich frisch. Derzeit sind es etwa 300 Gerichte für Kinder, die auf einer Fläche von 300 Quadratmetern hergestellt werden. Möglich wären 500. Es gibt also noch Kapazitäten. Ein benachbarter Kindergarten soll vermutlich schon bald ebenfalls beliefert werden. Küchenchefin Katja Zeitler orientiert sich bei der Essensauswahl an einem auf zwölf Wochen ausgelegten Speiseplan. Die Gerichte sind überwiegend vegetarisch. Nur einmal in der Woche gibt es Fleisch oder Fisch. Auf Schweinefleisch wird aus Rücksichtnahme gegenüber anderen Kulturen ganz verzichtet. Rücksicht genommen wird auch auf Kinder, die unter Allergien oder Unverträglichkeiten leiden. Der Preis lässt sich dennoch sehen: 5,50 Euro kostet eine Komplettversorgung für den gesamten Tag mit Frühstück, warmem Mittagessen und Nachmittagssnack.
Essensgewohnheiten so früh wie möglich prägen
Katja Zeitler hat als Küchenmeisterin bereits in der Uniklinik, in Hotels oder auch à la carte in der Gastronomie gekocht. Das Kochen für Kinder sei für sie jedoch eine Erfüllung, erzählt sie. Besonders gefällt ihr die Freude der Kinder über eine gelungene Mahlzeit. Ihre Aufgabe sieht sie darin, den Kindern und Schülern abwechslungsreiches Essen zu servieren und so die Essensgewohnheiten frühzeitig zu prägen. "Es kommt doch viel mehr als nur Nudeln und Ketchup", erzählt sie. Nur weil Kinder gerne zum einfachsten griffen, gehörten Salate und Gemüse auch zu einem Essen, das Spaß macht. Sie legt großen Wert auf eine schonende und nachhaltige Zubereitung. Dazu verwendet sie in der Region erzeugte, der Saison entsprechende Zutaten. Dies sei nicht nur gesünder, sondern meist auch günstiger.
Die modern ausgestattete Küche ist im Keller des im September neu eröffneten Kinderhauses am Grasholz untergebracht. Die Kosten für Bau und Einrichtung von etwa 900.000 Euro hat die Gemeinde übernommen. Eine staatliche Förderung gab es hierfür nicht. Die Gesamtkosten für den gesamten Neubau belaufen sich auf sieben Millionen Euro, davon sind 1,7 Millionen Euro ein Zuschuss. Der Träger ist für die Mitarbeiter verantwortlich.
Das Kinderhaus lädt am Samstag, 15. Oktober, ab 14 Uhr, zu einem Tag der offenen Tür ein.
In Eibelstadt z. B. Wurden Kindergarten und Schule neu gebaut....und das Essen kommt für die Schulkinder aus Baden-Württemberg....und besteht aus Fertiggerichten.
Chance vertan, Eibelstadt.
Glückwunsch für die Umsicht, Rottendorf!