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EIBELSTADT
Das Internet der Dinge und die Evolution
Karl-Heinz Land bei der mainIT in Eibelstadt.
Foto: Ralf Thees | Karl-Heinz Land bei der mainIT in Eibelstadt.
Ralf Thees, Redakteur, Main-Post, Redaktion Marktheidenfeld.
Ralf Thees
 |  aktualisiert: 27.04.2023 00:11 Uhr
Das Internet wird verschwinden – diese Antwort gab Google-Chef Eric Schmidt Anfang des Jahres auf die Frage nach dem Zukunft des Netzes. Damit läutete er nicht das Ende des Internetzeitalters ein – er meinte damit, dass das Netz so selbstverständlich und in Alltagsgegenständen integriert sein wird, dass man es nicht mehr wahrnimmt.

Dieses Internet der Dinge und der Wandel dahin war das Hauptthema der alljährlichen mainIT in Eibelstadt (Lkr. Würzburg). Etwa 260 Besucher kamen am Donnerstag zu der Konferenz des IT-Dienstleisters iWelt. In seiner Eröffnungsrede malte Autor und Technologieberater Karl-Heinz Land ein gleichzeitig buntes und düsteres Bild der Internet-Zukunft.

Land spricht von einem „Digitalen Darwinismus“. Bei der technologischen Evolution wird es Gewinner und Verlierer geben. Unternehmen werden aussterben, wie damals die Dinosaurier. Diese Auslese hat nach ihm schon begonnen und ganz neue Firmen werden sich in Zukunft durchsetzen. Wer sich den Herausforderungen der neuen digitalen Möglichkeiten nicht anpassen kann, wird nicht bestehen können. Wenn etwas auf dieser Welt digitalisiert, vernetzt oder automatisiert werden kann, dann wird das auch geschehen, so seine These. Die Möglichkeiten des 3D-Drucks werden die Produktion in der Wirtschaft stark verändern, so Land im Vortrag. Nach seiner Vorstellung werden ganze Autos oder Häuser am Stück gedruckt werden, erste erfolgreiche Versuche gäbe es schon.

Ganze Firmen- und Berufsfelder würden verschwinden und damit wird auch die Politik gezwungen, die Probleme der digitalen Umwälzungen zu bewältigen. „Evolution ist nicht immer schön“, so Land. Nicht mehr die Produktion sieht Karl-Heinz Land im Vordergrund stehen, sondern Dienste, die über das Netz angeboten werden. Die zukünftige Wirtschaft sieht er auch in der Rolle der Datensammler.
„Die Unternehmen brauchen Daten der Menschen, um attraktive Dienste anbieten zu können“, so Land im Vortrag. Das Vertrauen in den richtigen Umgang dieser Daten „wird die neue Währung“. Ein Beispiel für den digitalen Wandel in der Wirtschaft gab Doris Aschenbrenner in einem Vortrag auf der mainIT. Die Mitarbeiterin am Zentrum für Telematik (ZFT) arbeitet mit einem Team am Thema Industrie 4.0 und geht dabei der Frage nach, wie das produzierende Gewerbe durch die Informationstechnologie verbessert werden kann. Dabei treffen durchaus Welten aufeinander. „Eine fünf Jahre alte Maschine gilt als neu, eine Software nach fünf Jahren als veraltet“, so Aschenbrenner. Industrie 4.0 will diese Welten zusammenbringen. Innovationszyklen sollen in der Industrie verkürzt werden, die Maschinen sollen miteinander und mit dem Menschen besser kommunizieren können.

Das ZFT hat daran schon in der Praxis geforscht. Für einen Fertigungsroboter der Firma Braun in Marktheidenfeld hat Aschenbrenner in ihrem Team eine Lösung für die softwaregestützte Wartung entwickelt. Der Servicetechniker bekommt über ein mobiles Tablet ein Livevideo der Maschine und Angaben zur Wartung. Bei Maschinenfehlern gibt die Software Anweisungen zur Diagnose und hebt nötige Maschinenteile auf dem Kamerabild hervor. Bei Problemen kann ein Experten für den Roboter über das Internet hinzugeschaltet werden. Der gibt über das Tablet Hilfestellung – oder sogar steuert den gesamten Roboter aus der Ferne. Einen teuren und zeitaufwendigen Besuch des Experten vor Ort braucht es nicht mehr.

Neben der Industrie 4.0 gab es in Eibelstadt weitere Beiträge zum digitalen Wandel. Sei des die fortschreitende Vernetzung von Autos, smarten Gebäuden und Wohnungen – der beginnende Umbruch in Wirtschaft und Gesellschaft wurde nicht nur in den Vorträgen dargestellt, sondern auch von den Besuchern in den Pausen diskutiert. Das aber noch persönlich und menschlich bei einem Kaffee oder beim Essen.
 
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  • Industrie 4.o bietet eine gewaltige Chance gerade für den ländlichen Raum, wenn endlich die Signale aufgenommen bewertet und die folgerichtigen Entscheidungen getroffen und umgesetzt werden. Wirtschaft und Politik müssen endlich die dringend notwendigen Voraussetzungen für eine digitale Vernetzung schaffen. Die Politik muß dringend mehr in die digitale Infrastruktur investieren.
    Der Bevölkerungsschwund im ländlichen Raum kann gestoppt werden, wenn nicht nur in Straßen sondern auch die digitale Infrastruktur die selbe Priorität haben. Die Privatisierung der ehemaligen Post hat diazugeführt, daß nur noch dort Geld in den Ausbau der Netze gesteckt wird wo sich s schnell rechnet. Hätten wir noch die alte, vielleicht ein bißchen trägere Post, wir hätten auch auf dem Land schon längst ein schnelleres Netz. Zur öffentlichen Daseinsvorsorge gehört heute auch das schnelle Internet.
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  • eddipost
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