Es läuft besser als geplant: Nur ein halbes Jahr nach den Aufrufen an die Bevölkerung, in einen Fonds für "Mehr Grün in der Stadt" einzuzahlen und außerdem Stellen vorzuschlagen, wo mit Pflanzungen aufgebessert werden sollte, kann zur Tat geschritten werden. Am Freitag, 15. November, geht es los. Für 18 verschiedene Plätze innerhalb und außerhalb der Stadtmauern gibt es Pflanzpläne, abgesprochen mit der Stadtverwaltung. "Wir haben uns diesmal auf die städtischen Areale konzentriert", erklären Ute Etzkorn als Sprecherin des Seniorenbeirats und Stadtrat Edmund Haas als die treibenden Kräfte.
Von Anfang an war geplant, die Einwohner mit Ideen und Spenden einzubeziehen. Das hat hervorragend geklappt, findet Haas, wenngleich jetzt nicht alle Ideen umgesetzt werden können. "Geprüft haben wir wirklich alle Vorschläge, die aus der Bevölkerung eingereicht worden waren", erklären die beiden. Und viele Gespräche geführt, so Stadtrat Haas. Hintangestellt wurden beispielsweise Ideen, die sich auf Grundstücke Dritter bezogen, wie bei den abgesägten Koniferen im Umgriff der Kirche, deren Anblick mehrfach moniert wurde. Dafür soll es im nächsten Jahr mit "Mehr Grün in der Stadt" weitergehen, wenn es nach Haas und Etzkorn geht.
Die Resonanz sei nämlich nicht nur bei den Vorschlägen groß gewesen, sondern auch bei den Geldspenden. Einige Großspenden und viele, viele Kleinspenden aus der Bürgerschaft hatten sich auf 6600 Euro summiert. Dazu kam ein Gewinn von 2000 Euro. Etzkorn hatte "Mehr Grün in der Stadt" bei einem Wettbewerb der Sparkasse Mainfranken zur Nachhaltigkeit gemeldet, der erstmals ausgelobt worden war. Das Preisgeld von 10.000 Euro war auf die fünf Bewerber aus dem Landkreis Würzburg verteilt worden. In Eibelstadt ermöglicht es den Kauf von drei Großbäumen für die Mainlände. Zwei Erlen und eine schnell wachsende Platane hisponica sollen dort für lichten Schatten sorgen. Richtig große Bäume für 600 Euro werden es sein. Genau die bei Jung und Alt beliebte Mainlände mit ihren vielen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und insbesondere die Boule-Bahn gilt als der Erweckungsort für die Initiative zu mehr Grün, weil sie in den heißen Sommern kaum noch nutzbar war, so Etzkorn. Hier merke man sehr deutlich, wie die Hitze gerade Ältere und die Jüngsten beeinträchtigt.
Durch die Ideen aus der Bevölkerung habe sich sehr schnell gezeigt, dass auch mehr Farbe gewünscht wird. Es soll blühen und bunter werden in Eibelstadt. Teils müsste vorhandenes Grün aber auch für Insekten und Vögel aufgewertet werden. Manchmal reicht aber auch eine einzige Kletterrose vor einer Hauswand. Das Bauamtsgebäude soll auf diese Weise aufgehübscht werden.
Edmund Haas freut sich besonders wegen des ökologischen Mehrwerts, dass auf die Böschung am Mainlände-Parkplatz eine Vogelschutzhecke gepflanzt wird. Oder dass die Linden vor dem ehemaligen Gasthaus "Zum Ross" mit Kräutern und Stauden unterpflanzt werden. Die Schüttsteine auf den Baumscheiben werden entfernt. Nicht zuletzt mit der städtischen Satzung für Grüngestaltung versucht Eibelstadt übermäßiger Versiegelung und Schottergärten entgegenzutreten. Auch kleine Blühflächen haben da einen großen Wert, findet Haas.
Logistisch wird es noch einmal sehr spannend. Die Klasse 3c aus der Grundschule hat sich für Freitag angemeldet, wenn es hauptsächlich um das Verbuddeln von Blumenzwiebeln gehen wird, was auch eine schöne Aktion für Eltern mit Kindergartenkindern wäre, findet Haas. Es ist der Tag, an dem die Pflanzen angeliefert und die drei Großbäume wegen der Anwuchsgarantie von der Baumschule gepflanzt werden.
Darüber hinaus geht es um rund 100 Quadratmeter Frühblüher verschiedener Sorten, 30 Meter Vogelschutzhecke, ein Dutzend Obst- und Kleinbäume sowie 360 Sträucher. Die sollen am Samstag, 16. November, gesetzt werden. Der Aufruf an die Eibelstadter ist raus, sich mit entsprechendem Gartengerät zu beteiligen. Der Jugendbeirat und die Stadtratskollegen Jochen Kunkel und Katharina Brandl hätten sich bereits für die Aktion angemeldet, so Haas. Die Stadt sei mit dem Bauhof involviert und Bürgermeister Markus Schenk hat eine Stärkung nach getaner Arbeit versprochen. Die Feuerwehr begleite die Pflanzaktion mit einem Fahrzeug und übernimmt das Angießen. "Wenn wir es am 16. November nicht schaffen sollten, treffen wir uns einfach am Wochenende darauf wieder", gibt sich Haas gelassen. Um besser koordinieren zu können, wüsste er aber natürlich schon gerne, wer mitmacht.
Treffpunkt ist an beiden Tagen die Mariensäule vor dem Rathaus. Am Freitag, 15. November, geht es um 9 Uhr los, am Samstag, 16. November, um 10 Uhr. Info und Anmeldung: seniorenbeirat@beirat-eibelstadt.de.