
Am vergangenen Sonntag war es endlich so weit: Das Fröbel-Denkmal in der Wohnsiedlung Gartenstadt Keesburg im Stadtteil Frauenland wurde feierlich eingeweiht und wird an das Schaffen des renommierten Pädagogen Friedrich Fröbel erinnern. In der Fröbelstraße, für die er selbstverständlich auch als Namensgeber fungierte, wurde vor allem für Kinder eine Menge geboten. Kein Wunder, ist Fröbel vor allem für seine Arbeit in der Kindeserziehung bekannt.
Friedrich Fröbel lebte im 19. Jahrhundert in Thüringen und etablierte dort das Konzept eines Kindergartens in Deutschland. Bereits 1840 gründete er in Bad Blankenburg eine solche Einrichtung. Nach seiner Lehre wurden daraufhin auch die ersten Kindergärtner und Kindergärtnerinnen ausgebildet. Er leistete zudem wissenschaftliche Pionierarbeit im Bereich der frühkindlichen Erziehung.
Pädagogische Rolle von Spielzeugen
In Fröbels Erziehungsmodell ging es vor allem und die pädagogische Rolle von Spielzeugen und dem Spielen im Allgemeinen. Während des Spielens sollten die Kinder relativ selbstständig Fähigkeiten wie Abstraktionsvermögen oder Feinmotorik entwickeln. Diese Art der Erziehungsforschung war zu Fröbels Lebzeiten einzigartig und blieb es auch noch lange nach seinem Ableben. Noch heute beeinflussen seine Erkenntnisse die Erziehung von Millionen von Kindern weltweit. Auch in der Erziehungswissenschaft ist er nach wie vor ein häufig untersuchtes Thema.
Zu seinen Ehren wurde nun also ein kleines Denkmal in der Mitte des Wohngebiets platziert. Die Idee dafür geht nicht zuletzt auf die Siedlervereinigung Würzburg Sieboldshöhe zurück, nachdem Anwohner und Anwohnerinnen nach einem solchen Denkmal fragten. Der Siedlerverein erkundigte sich darauf bei Steinmetzen, wie denn die Umsetzung des Projekts ablaufen könnte. Dazu mussten noch mehrere offene Fragen mit dem Kulturamt bzw. dem Kulturausschuss der Stadt Würzburg geklärt werden. Durch zahlreiche Mitgliederspenden war die Finanzierung schnell gesichert und auch von der Stadt gab es dann grünes Licht.
Gemeinschaftsgedanke war Fröbel immer wichtig
Zur Einweihung veranstaltete der Verein ein Fest auf der entsprechenden Grünfläche. Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich viele Eltern mit ihrem Nachwuchs auf dem improvisierten Festgelände. Der Vorsitzende des Siedlervereins, Herbert Stapff, führte durch den offiziellen Teil des Programms. Musik und Tanz wurden zu einem wesentlichen Teil von den ortsansässigen Kindergärten und dem Kinderchor Kees-Spatzen übernommen.
Nach einem kurzen Blick auf die Biografie Fröbels meldete sich auch Oberbürgermeister Christian Schuchardt zu Wort. Er freute sich sehr, dass dieses wichtige Thema in Gartenstadt Keesburg so einen hohen Stellenwert genießt und betonte, dass so ein Fest auf jeden Fall ganz im Sinne Fröbels gewesen wäre, dem der Gemeinschaftsgedanke immer von großer Wichtigkeit war. Gemeinsam enthüllte man abschließend noch die über einen Meter große Steinskulptur. Sie zeigt einen Würfel, einen Zylinder und eine Kugel. Diese drei Körper wurden von Fröbel zu den Grundformen seiner Holzbausteine, die den Kindern zum Spielen gegeben wurden.
