Kobe-Rind gilt beim Fleischgenuss als Maß aller Dinge. Das Kilo der japanischen Wagyu-Rinder aus der Region Kobe wird mit 350 bis 600 Euro gehandelt. Durch Exportverbote hatten die Japaner lange versucht, alleiniger Produzent dieses fein marmorierten und fettreichen Fleisches zu sein. Doch seit Mitte der 90er Jahre gibt es größere Wagyu-Rinderherden auch außerhalb Japans, vor allem in den USA, Australien und Kanada.
Einer der ersten Australier, die sich auf die Zucht von Wagyu-Rind spezialisierten, war David Warmoll (rechts), der jetzt Gast im Steakhaus des „Chase“ von Gerd Ehehalt (links) war. Beide hatten sich vor kurzem auf der Anuga, der größten Fachmesse für Ernährung, kennengelernt. Dort gab es im erlauchten Kreis eine Vergleichsverkostung mit Kobe-Fleisch, das erstmals nach Europa eingeführt werden durfte. Das „Chase“ ist gerade 20 Jahre alt geworden, und da kam ein exklusiver Steakabend mit Freunden gerade recht. David Warmoll erzählte dabei von seinem Zuchtbetrieb Jack's Creek nördlich von Sydney, der 6000 Hektar Weideland umfasst. Das entspricht ziemlich genau der gesamten Weinbaufläche Frankens. Der nahe Ozean gibt dem Weidegras die besondere Würze. Doch zunächst brachte der Küchenchef von Backöfele und Chase Herbert Gier erst einmal zwei Besonderheiten aus Spanien auf den Tisch: unter anderem das Steak einer freilaufenden 16 Jahre alten Kuh aus Galizien, das acht Monate am Knochen gereift war. Dieses Dry-Aged-Fleisch kommt in Spanien in Drei-Sterne-Restaurants auf den Tisch. Dann aber war Warmoll am Zug: zunächst mit seiner neuen Linie, dem Diamond-Black-Angus, dann mit dem unbestrittenen Star des Abends, dem Rib Eye vom Wagyu-Rind – die Spitze aller Fleischeslust. Beide Spezialitäten stehen ab Januar im Chase auf der Karte.