Nachdem wir vor elf Jahren eine Jugendmannschaft aus unserer Partnerstadt Mwanza für eine Woche zu Gast auf der Grombühler Höhe hatten, ergab es sich nun, daß unsere Damenmannschaft in den Genuss eines etwas anderen Trainings als gewohnt kamen. Der Würzburger Mein Ball, dein Ball e.V. hat aktuell drei Jugend-trainer*innen aus Tansania in Würzburg, die mit Schulen und Vereinen afrikanische Trainings und interkulturelle Workshops machen. Schon das Aufwärmprogramm hatte es in sich, nicht nur konditionell, sondern auch was die rhythmischen Schrittfolgen betraf. Als dann zum Abschluss noch ein Trainingsspiel erfolgte, kam die Mannschaft aus dem Staunen nicht mehr heraus. Gespielt wurde nämlich mit einem selbst aus Plastik hergestellten Ball und das auch noch barfüßig. Zum Abschluss gab es noch einen kleinen Imbiss und eine Videovorführung mit vielen kurzen Filmen zum Leben in Mwanza. So wurde u.a. gezeigt, wie die selbstgemachten Bälle hergestellt werden, wie ein Schulalltag und die Freizeit von Kindern aussehen und wie in Mwanza Weihnachten gefeiert wird, egal welcher Religion man angehört. Beim diesjährigen Besuch war der Fokus darauf gerichtet, uns ein von Vorurteilen und Stereotypen gelöstes Bild vom Leben in Mwanza zu geben. 2012 war das Hauptaugenmerk darauf gerichtet, den Jugendlichen aus Tansania unsere bayerische Heimat, die Sehenswürdigkeiten, aber auch unsere Lebensart näherzubringen. Fehlen durfte damals natürlich auch der sportliche Aspekt nicht, nämlich Spiele gegen Bundesligamannschaften zu organisieren. Dass diese Besuche überhaupt möglich sind, verdanken sie einem gewissen Jürgen Seitz, dessen Engagement weit über meine Vorstellungen hinausgeht. Nicht nur, dass er in all den Jahren Spenden in ganz Deutschland eingesammelt hat, nein, er hat auch einen Sportplatz, eine Kindertagesstätte und einen Schulbau initiiert. Sein neuestes Projekt ist eine Firma, die aus Abfallprodukten sehenswerte Taschen und sonstige Utensilien herstellt, die auch beim Afrikafestival zu bestaunen und natürlich auch zu kaufen sind. Als kleines Dankeschön überreichten wir noch vier neue Lederbälle, um den Kindern in Tansania hoffentlich eine Freude bereiten zu können.
Von: Josef Baumann (Jugendvorstand, TSV Grombühl)