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Würzburg
Das Ende der Nacht
Manuel Philipp zeigt Beispiele für günstige und ungünstige Außenbeleuchtung.
Foto: Mirjam Falge | Manuel Philipp zeigt Beispiele für günstige und ungünstige Außenbeleuchtung.
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 23.11.2023 03:42 Uhr

Vor kurzem gingen gleich drei Expert*innen der Frage nach, welche Auswirkungen Lichtverschmutzung auf Mensch und Umwelt hat und wie eine umweltgerechte, nachtschonende Beleuchtung gelingen kann. Knapp 90 Interessierte fanden sich zu dem Vortragsabend im großen Hörsaal an der Hubland-Uni ein. Eingeladen hatten dazu der Bund Naturschutz Gerbrunn und der Lehrstuhl für Neurobiologie und Genetik.

Zunächst stellte Frau Prof. Charlotte Förster dar, welche Auswirkungen künstliches Licht in der Nacht auf uns Menschen hat. Vor allem künstliches Licht mit einem hohen Blauanteil stört unseren Tag-Nacht-Zyklus, Schlafstörungen können entstehen. Anschließend teilte Frau Dr. Jaqueline Degen neue Erkenntnisse zum Einfluss von Beleuchtung auf nachtaktive Lebewesen mit. Für Nachtfalter bedeutet eine ungünstig gestaltete Außenbeleuchtung oft den Tod. Dagegen konnten in Gärten mit viel Beleuchtung mehr Schnecken nachgewiesen werden.

Manuel Philipp, Physiker, doppelter Umweltpreisträger und Geschäftsführer der gemeinnützigen Organisation "Paten der Nacht", zeigte praxisnah mit unterschiedlichen Lampen, wie eine nachtschonende Beleuchtung aussehen kann. Dabei wurde schnell klar, dass sich mit einer intelligenten Beleuchtung menschliche Sicherheit und Umweltschutz gut in Einklang bringen lassen.

Kaltweißes Licht blendet stärker, warmweißes oder besser noch gelbliches wirkt angenehmer, lässt uns Kontraste besser erkennen und lockt weniger Insekten an. LED-Strahler sollten immer so angebracht werden, dass sie senkrecht auf den Boden strahlen. Das vermeidet Schlagschatten und sorgt für eine gleichmäßigere Ausleuchtung. So geht weniger Licht ungenutzt nach oben verloren.

Je niedriger über dem Boden eine Lampe angebracht wird, umso heller ist es am Boden. Besonders günstig sind hier geschirmte Gehäuse und Reflektorlampen. Zeitschalter und Bewegungsmelder helfen, die Dauer der Beleuchtung zu reduzieren und Energie zu sparen. Sinnvoll ist es, Beleuchtung dort zu vermeiden, wo sie nicht der Sicherheit dient wie zum Beispiel Fassadenbeleuchtung oder Bodenstrahler. Das kann Tierleben retten und die menschliche Gesundheit schonen.

Von: Mirjam Falge (Vorsitzende, Bund Naturschutz Gerbrunn)

 
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