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Reichenberg
Das Areal am Forsthaus Guttenberg soll wiederbelebt werden
Der Würzburger Walderlebnispfad ist ein seit 2001 bestehender Rundweg im Guttenberger Forst. Er ist nur wenige Meter vom Besucherparkplatz des Forsthauses Guttenberg entfernt. 
Foto: Patty Varasano | Der Würzburger Walderlebnispfad ist ein seit 2001 bestehender Rundweg im Guttenberger Forst. Er ist nur wenige Meter vom Besucherparkplatz des Forsthauses Guttenberg entfernt. 
Bearbeitet von Susanne Vankeirsbilck
 |  aktualisiert: 01.02.2020 02:11 Uhr

Für Unmut bei Bürgern aus den umliegenden Gemeinden sorgt das Areal am Forsthaus Guttenberg zwischen Reichenberg und Kist. Es wirkt verwahrlost und schmutzig, wie ein verlassener und vergessener Ort. Dabei gab es hier einmal einen rege genutzten Kinderspielplatz und eine Minigolfanlage. Für viele Menschen aus der Stadt und dem Landkreis Würzburg sind mit dem Naherholungsgebiet wirklich schöne Kindheitserinnerungen und Familienerlebnisse verbunden. 

Um dem verwahrlosten Zustand des Areals ein Ende zu bereiten, hat sich in Reichenberg ein „Freundeskreis Guttenberger Forst“ gebildet. Dieser macht es sich zur Aufgabe, das Areal am Forsthaus Guttenberg auf naturnahe Art und Weise für Naherholungssuchende wieder attraktiv zu machen. Jetzt gelang es dem Freundeskreis sein Anliegen überörtlich und bei Behördenvertretern zu platzieren.

Jüngst hatte man zu einer „Ideensammlung für den Guttenberger Forst“ in Reichenberg und die umliegenden Gemeinden eingeladen. Die Resonanz auf die Einladung war erfreulich: Neben 32 Bürgern aus Kist, Kleinrinderfeld, Reichenberg  und Heidingsfeld kamen  Michael Grimm (Bayerische Staatsforsten) und Michael Dröse (Geschäftsleiter Zweckverband Erholungs- und Wandergebiet Würzburg) sowie die Bürgermeister Volker Faulhaber (Kist) und Eva-Maria Linsenbreder (Kleinrinderfeld), Stadtrat Udo Feldinger (Heidingsfeld) nach Reichenberg gekommen. 

Überwiegend im Besitz des Freistaates Bayern

Bei dem Areal um das Forsthaus Guttenberg handelt es sich um gemeindefreies Gebiet, welches überwiegend im Besitz des Freistaates Bayern ist, sagte zu Beginn Reichenbergs Bürgermeister Stefan Hemmerich, der den Freundeskreis unterstützt und sich für das Treffen wünschte, dass alle Anwesenden an diesem Abend „Ohne Denkverbote“ ihre Ideen "für dieses schöne Fleckchen Erde" zusammentragen.

Erste Überlegungen, wie dieses Gebiet in Zukunft seine Naherholungsfunktion wieder besser erfüllen kann, stellte für den Freundeskreis Gerhard Hartmann vor; Stichworte hierzu sind: Kultur in der Natur auf einer kleinen Waldbühne, Umweltbildung in einem Grünen Klassenzimmer und ein temporärer Biergarten für Leib und Seele. Hartmann zeigte auch mögliche Synergien zum benachbarten und beliebten Walderlebnispfad auf und ging auch auf die gute ÖPNV-Anbindung über die Wü 29 ein. 

Naturnahe Maßnahmen für alle Generationen

Deutlich wurde bei der Sammlung erster Ideen, dass ausschließlich naturnahe Maßnahmen erwünscht sind und dass attraktive Angebote für alle Generationen entstehen sollen. Ein Eventcharakter könne naturnahen Maßnahmen entgegenstehen, heißt es in der Mitteilung. In die Überlegungen einbezogen werden solle auch der Bachlauf, weil hier mit einfachen Mitteln nebeneinander sowohl für Kinder als auch für Frösche und Insekten ein Refugium entstehen könne. Und für die Nutzung der ehemaligen Minigolfanlage wünscht man sich eine schnelle Lösung.

20-jähiges Bestehen des Walderlebnispfades im Herbst 2021

Michael Grimm (Staatsforsten) und Michael Dröse (Zweckverband) zeigten Verständnis für das Anliegen des Freundeskreises und erläuterten Maßnahmen die zum 20-jähigen Bestehen des Walderlebnispfades im Herbst 2021 realisiert werden sollen und dessen Attraktivität steigern würden. In diesem Zusammenhang verwiesen sie auch auf eine Bachelorarbeit aus dem Jahr 2017, in deren Rahmen eine Bestandsaufnahme und Befragung, aber auch Verbesserungen aufgezeigt worden sind. Schon damals kam die Studentin Sophia Wirbelauer zu der Auffassung, dass die Einbeziehung der Bürger als Ideengeber wünschenswert sei. Alle Möglichkeiten, gaben Grimm und Dröse zu bedenken, müssen vor dem Hintergrund betrachtet werden, dass der Guttenberger Wald als Bannwald ausgewiesen ist und ein FFH-Gebiet nach Natura 2000 darstellt.

 
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  • K. K.
    Durst wird durch Bier-garten erst schön...

    lautete eine frühere Bierwerbung. Bei der ein Wanderer ein Glas Bier als Fata Morgana
    vor sich sah grinsen
    So kam ich mir tatsächlich 1964 vor, als ich das erstemal am Forsthaus Guttenberg bei sommerlicher Hitze ein Schlückchen Bier im schattigen Biergarten trank. Aber nun mal ernsthaft.... bei späteren Besuchen fiel mir auf, dass man vor Jahren die Strasse vom Parkplatz zu den damaligen Freizeitangeboten überqueren musste. Da kam es öfters zu kritischen Situationen. Die Kinder und Jugendlichen hatten "nur Augen für ein Sinalco oder den Minigolfplatz. Während andererseits " Raser zwischen Kist und Reichenberg durchbretterten. Wenn man da was erneuert und vielleicht frühere Angebote wieder aufnimmt, dann müsste man das mögliche Durchrasen bis auf Schritttempo runterbremsen. Denkt bitte daran auch ...... es muss so sein!
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    Hoffentlich wird die Aussagevon Grimm und Dröse, dass es sich um ein FFH-Gebiet und Bannwald handelt, auch beachtet. Eine wie auch immer geartete Bühne halte ich für völlig irrsinnig und fehlgeleitet an dieser Stelle, auch ein "temporärer" Biergarten sollte sehr mit Vorsicht betrachtet werden. Schließlich ist am gegenüberliegenden Forsthaus Guttenberg bereits ein Biergarten vorhanden. Definitiv sollte keine neue Versiegelung, sondern wenn überhaupt ein Rückbau der maroden Infrastruktur und Renaturierung des Gebiets erfolgen. Schließlich ist auch zu beachten, dass ein vergrößertes Angebot an dieser Stelle Verkehr, Lärm, Störung der Waldumgebung, ggf. Vermüllung nach sich zieht, so es denn erfolgreich ist. Wo sollen die Besucher parken, was ist mit Abwässern? Wenn das Vorhaben erfolgreich ist, hat es möglicherweise negative Folgen für die Natur an dieser Stelle. Ist es nicht erfolgreich, dann kann man es sich auch sparen.
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